Donnerstag, 28. Februar 2008

Pacementtest vorbei

Das Aufstehen für den Placementtest war doch nicht so schwer, wie ich es mir erwartet hatte, trotzdem war ich nicht besonders begeistert. Ich ging zu Fuß zur Uni, kam auch noch fast zu spät – 9:00 Uhr war abgemacht, doch die Deutschen, die mich bereits dort erwareten, beruhigten mich: alles auf 10 Uhr verlegt worden - es lebe Griechenland!
Beim Placementtest – der aus einem Drittel Listening Comprehension (ich hasse es!) – 1 Drittel Reading Comprehension und 1 Drittel Writing bestand, schlugen wir uns wacker, auch wenn wir natürlich nicht mal die Hälfte beantworten konnten. Es waren ja auch alle Niveaus zusammengemischt – bis hinauf zu den (fast) Native Speakern. Uns kamen mehr und mehr Zweifel, ob wir überhaupt in den B-Kurs aufsteigen sollten... Dann das „Interview“. Das Mädel vor uns plapperte recht munter in Griechisch und schien ebenfalls in den B-Kurs zu sollen. Wir dagegen wechselten – demotiviert - ohne uns viel mit Griechisch abzumühen gleich zu Englisch und Tona sagte der Lehrerin: „Our teacher, Katerina, said we should go to Beta Ena!“ „Katerina? Ah, ok...“ „But the girl before us was sooo good…” “oh, don’t care about that. I see what you have written and it seems very good” (hahaha) und dann als Krönung noch: “German speaking people are always so organized” à ein Vertrauensvorschuss also. Kann uns also zugute kommen und eigentlich können wir echt froh drüber sein, da ich inzwischen mitbekommen habe, dass das bei Italienischen Studenten eher andersrum ist... (Nicht in einen Kurs aufgenommen zu werden WEIL man Italienerin ist, ist doch ein bisschen hart!).
So, Leitln, ich wird jetzt dann gleich aufbrechen, heute soll angeblich Karneval am Aristoteles Square sein. Wollen wir uns anschaun. Auch wenn es mich echt wundert, dass der schon um 20:00 Uhr anfangen soll?!?!? Da Tona und ich morgen nach Athen fahren, wird der nächste (und sicher längere) Bericht erst Montag, oder eher Dienstag, folgen.

Mittwoch, 27. Februar 2008

Irgendwo im Nirgendwo


Montag

Wir mussten früh los, um uns an der Uni anzumelden. Dachten wir zumindest. Also stand ich auf und richtete mich her, als meine neue Zimmerkollegin kam. Eine Medizinstudentin aus Tschechien. Ich musste aber gleich los, so konnten wir kaum reden. Auf der Uni traf ich sie dann wieder, sie schien mir nicht recht glücklich zu sei anschienend gab es Probleme, dass sie keinen Koordinator hatte.
Auch meine „Anmeldung“ lief nur schleppend, wir wurden von einem Gebäude ins nächste geschickt (ok, das ist auch in Österreich noch nicht viel anders), aber dieses Chaos, alleine schon beim Anstellen, wo einfach nirgends eine Schlange sondern immer nur eine Menschentraube ist, die drängelt und sich nach uneinsichtigen Kriterien in alle Richtungen hin verändert... Bei dem Sekretäriat der Philosophischen Fakultät gab ich aufgrund des Massenandrangs auf und ging stattdessen mal Mittagessen.
Zurück im Studentenheim dann die große Überraschung: meine Zimmerkollegin hatte offensichtlich genug. Sie telefonierte gerade heim, arrangierte ihren Rückflug und teilte mir mit, sie werde mit Ende der Woche zurückgehen nach Tschechien. Es war ihr zu chaotisch und sie meinte, ein Jahr ihres Studiums zu verlieren.
Und am Abend KOCHTEN wir! Diesmal allerdings keine Spaghetti, sondern Gemüse mit Reis und Hühnerfleisch J und das war ganz sicher nicht ekelig, weil sich dann ein Italiener zu uns setzte und mitaß. Und als Dank gleich die Teller mitnahm und abwusch, was uns ein bisschen erstaunte, aber nicht weniger freute J.

Dienstag

In der Früh zog meine eben gewonnene Zimmerkollegin wieder aus, bis zum Ende der Woche in die Wohnung zu zwei Freunden, die mit ihr gemeinsam den Griechischsprachkurs in Athen besucht hatten.Tona und ich langweilten uns ein bisschen und wussten nach dem Mittagessen nicht so recht, was wir machen sollten. Da kam uns die Idee, in die Hügel rund um Salonica zu fahren, auf einen Aussichtsplatz und uns dort ein wenig umzusehen. Mit Hilfe des Busplanes den Tona dabeihatte, fanden wir heraus, welche Busse dorthin gehen sollten. Wir gingen also zu einer der Hauptbusstationen, wo der Bus abfahren sollte. Fanden ihn natürlich nicht. 2 nette Griechen fragten uns, ob sie helfen können... Sie meinten, durch den Metrobau wären die Haltestellen zum Teil verlegt worden. Unser Busplan stimme nicht mehr. Also weiterlaufen zur nächsten größeren Station. Als wir ankamen waren wir schon ziemlich müde. Wir erwischten die Richtige Nummer, ließen uns in die freiwerdenden Sitze fallen und fuhren... und fuhren... und fuhren... in die Pampa. Um uns war auf einmal karge Landschaft, braunes Gestrüpp, kleine Orte und jede Menge Kasernen, die Hügel mit den viiiielen Sendemasten, die wir von Salonica aus immer sehen konnten, waren zwar da, aber dafür sahen wir die Stadt selbst, ja sogar das Meer, plötzlich nicht mehr. Wir kamen zur Endstation. Im Nirgendwo. Lachten über unseren tollen Ausflug und bestiegen den anderen Bus, der den Kreis, den wir gefahren waren, wieder schloss, zurück nach Thessaloniki. Dort kauften wir uns ein Eis und setzten uns vor dem Weißen Turm auf die Stiegen an der Promenade, warteten auf Benthe, die sich aus der Uni-Bibliothek zu uns gesellte und lauschten unseren Nachbarn: da saßen 2 junge Griechen, zu denen sich plötzlich 2 junge Türken gesellten und anfingen, über Länderfreundschaft und jeder soll doch jeden mögen zu reden. Wir mussten grinsen... Machten uns auf den Weg zur Mensa und am Abend hatte ich zum ersten mal hier das Problem, dass mir wirklich langweilig war L. Lernen für den Placementtest kam natürlich nicht in Frage à zu faul.

Sonntag, 24. Februar 2008

Volleyball, Sonne und Meer

Die Einweihungsfeier Karlsneuer Wohnung war nach einiger Startschwierigkeiten dann doch recht witzig. Denn als wir mal echt nimmer wussten, was wir noch machen sollten, kam jemand auf die Idee, das Personenratespiel zu spielen. Wir schrieben die bekannten Personen auf Zettel und klebten sie uns gegenseitig auf die Stirn: Flipper, Dornröschen und Schneewittchen, George Bush, Daisy Duck und Miguel Pinto (unser Kurskollege). Es kamen schließlich doch noch mehr Leute und da es sich beim größten Teil um Italiener/innen handelte, wurde es auch schnell lebhafter J.
Irgendwann brachen wir dann in die Stadt auf, um noch ins SKG zu gehen, ein Lokal, das speziell für Erasmusleute zu sein scheint. Da wir genau 8 Leute waren, die noch mitwollten, brauchten wir auch genau 2 Taxis. Die hatten wir auch schnell aufgehalten und stiegen ein. Das erste Taxi fuhr los, unser Taxifahrer konnte kein Englisch und den SKG-Club kannte er nicht. Also versuchten wir es mit „Hafen, Hafen“ auf Griechisch bzw Mauro befahl dem Taxifahrer andauernd, dem vorderen Taxi zu folgen. Mittlerweile waren allerdings rund um uns Taxis und ich konnte kaum mehr vor Lachen, als der Taxifahrer ein Taxi nach dem anderen zu Überholen begann, um das Richtige und unsere Leute wiederzufinden.
Es war ausgemacht worden, am Sonntag dann zusammen Volleyballspielen zu gehen.
Ich schlief recht gut, irgendwann klopfte es an meiner Türe. Bis ich mich jedoch bequemte aufzustehen und zu öffnen, war die Person schon wieder weg – Helena, wie ich annahm, um mich fürs Volleyballspielen aufzuwecken. Ich schlief wieder weiter, bis sie wieder klopfte und mich überredete, aufzustehen und mich fürs Volleyballspielen fertigzumachen. Ich bequemte mich unter die Dusche und dann marschierte der erste Teil unserer Gruppe los zum Sportplatz am Meer. Sonne, Blick aufs Meer, T-Shirts und Volleyball: Ein perfekter Sonntag!
Da wir uns den Platz mit einer anderen Gruppe teilen mussten, konnten nicht alle spielen. Weswegen ich einen großen Teil mit Helene, der Anna und Mauro beim Üben verbrachte.
Die Arme fingen dann auch bereits zu schmerzen an, doch tapfer spielten wir weiter. Nach ein paar Mal gewöhnt man sich eh wieder daran.
Helena tat mir allerdings leid, ihre Arme waren nicht nur unheimlich rot nach einer Zeit, sondern schwollen auch noch an à wird wohl einein gehörigen Bluterguss geben :-/
Als wir zurückgingen fragte einer der Italiener Karl, ob er noch Bier vom Vortag überhatte. Und als Karl bejahte, wollten die Burschen doch allen ernstes gleich hochgehen und ein Bier nachleeren. Die vor Freude glänzenden Augen wurden aber durch Helenas Weisung wieder ernüchtert: „BOYS! Don’t you want to take a shower???“ – Ich denke mal: sie wollten nicht, nein, aber sich jetzt diese Blöße zu geben wollten sie wohl auch nicht und so willigten sie darauf ein, das auf später zu verschieben und erst mal duschen und Abendessen zu gehen.
Dann kam ein großartiges Improvisieren: niemand von uns hatte wirklich mehr was zu Essen am Zimmer, also zusammenstückeln, zusammenbetteln und die Kühlschränke auf unseren Etagen durchsuchen, ob man sich da nicht eventuell was abzweigen könnte.
Schließlich schafften wir es zu Spaghetti mit selbstgemachter Sauce, die irgendwie schmeckte wie die Süßsauersauce beim Chinesen :-D. Nachdem ich das Gebräu selbst schon etwas misstrauisch begutachtete kam Mauro, riss die Augen weit auf und fragte: „How did you get THAT colour?!?“ „...Don’t ask, you don’t want to know“ er wollte aber und so zählte ich auf „Tomatos, ognion, garlic, Ketchup, some kind of melting cheese...“ „OK STOP IT!“ er drehte ich schnell um und lief aus der Küche. Sein Mitleid mit den Spaghettis, die im Wasser kochend wohl noch nicht wussten, welches Schicksal ihnen bevorstand, war ihm ins Gesicht geschrieben. Ich hatte ja schon befürchtet, das ganze sei nicht wirklich essbar, aber so schlecht schmeckte es dann doch nicht – wenn man chinesische Süßsauersauce auf Spaghettis als akzeptabel bezeichnen kann. In die italienisch Küche wird es aber – und das kann ich niemandem verübeln – sicher nicht aufgenommen!

Samstag, 23. Februar 2008

Samstag im Sonnenschein

Nachdem ich - vollkommen freiwillig - heute schon mal früher aufgewacht war, setzte ich mich erst mal hin, um meinen langen (unten nachfolgenden) Blogeintrag zu schreiben, die Wäsche zu waschen und ein paar Sachen in meinem Zimmer zurechtzurichten. Kaum waren alle Wäschestücke aufgehängt, klopfte es auch schon an meiner Zimmertüre, dass wir zum Mediterrean Cosmos aufbrechen sollten. "Just a few minutes, just a few minutes...". Wir wollten ein Stück zu Fuß zurücklegen und verliefen uns erst mal ziemlich hoffnungslos. Wo wir hinwollten kamen wir natürlich nicht hin, dafür zu der dummen "Acht"-Buslinie. Was es mit dieser auf sich hat, habe ich glaube ich schon einmal erwähnt. Das ist der Bus, der brav direkt vor unserem Heim hält... Allerdings nur ca. 3x/Stunde fährt - und sicher nicht dann, wenn wir ihn erwischen wollen! Was mit der Zeit dazu führte, diese Linie als persönlichen Widersacher zu identifizieren und einfach nicht mehr auf sie zu warten, sondern lieber zu Fuß zu gehen. Was ohnehin viel nervensparender ist, als sich nach 40 Minuten Wartezeit (solange braucht man zum Gehen) in einen überfüllten Bus zu stopfen, der ruckartig anfährt und hält und man permanent mit dem starken Drang der Griechen nach Körperkontakt konfrontiert wird - etwas, das uns "northern people" - wie uns der Portugiese immer nennt - tatsächlich zeitweilig ziemlich verwirrt. Ebenso das langsame Marschtempo der Südländer und die permanente Unpünktlichkeit.
Nun gut, wir fuhren zum Mediterrean Cosmos, sonnten uns dabei fast eine halbe Stunde bei der Busumsteigestelle beim Ikea (weil natürlich mal wieder kein Bus kam) und im Endeffekt ging ich dann mit Helene, der Estin, das restliche Stück zu Fuß. Warten mag ich nicht... Außentemperatur in der Sonne: 22°C - die Jacken steckten wir in die Taschen!
Jetzt hab ich ein besseres Mikrofon und Headset, das heißt, wer Skype hat, kann mich gerne mal anrufen :-) funktioniert ganz gut und kostet nix!
--> Das war eine Aufforderung an zu Hause, endlich mal Mikro zu installieren!!!

Heute abend werden wir Karl in seiner Wohnung besuchen. Was sich für morgen ergeben wird, werden wir noch sehen, geplant ist noch nix.
Mit den liebsten Grüßen aus Thessaloniki,
Ev

EILC-Test geschafft, Leute weg und Gruppe aufgelöst :-(

Mittwoch:
Die Spekulationen über den Schwierigkeitsgrad des Testes waren so unterschiedlich gewesen wie unsere Herkunftsländer. Einige behaupteten, die Leute aus dem letzten EILC-Kurs hätten gemeint, das wäre alles halb so schlimm und ganz leicht gewesen (die sind aber im Buch auch nur halb soweit wie wir gekommen). Andere machten sich Sorgen wegen des Futurs, dessen zum Teil stark wechselnder Wortlaute wir einfach nicht mächtig wurden (braucht halt mehr Lernen, als wir aufwenden wollten).
Relaxt war auf jeden fall niemand von uns, als wir schließlich in der Klasse saßen und darauf warteten, die Papiere zum ausfüllen zu bekommen. Und dann war auch erst mal ein kleiner Schock da, als wir 5 Blatt vor uns liegen hatten, wovon die letzte Übung ein Text zu schreiben war, noch dazu über den letzten Themenblock der „Wohnungssuche“, den wir – gerade vokabelmäßig – noch nicht intus hatten.
Die Listening - ein Aufgabenbereich, vor dem ich schon im Gymnasium immer gezittert hatte - war auf jeden Fall wirklich nicht so schwer, auch wenn ich die Antworten mehr riet als wusste. Die weitern Übungen waren nicht so schwer und durch den Text, den es nach einer vorgegebenen Wohnungsanzeige zu schreiben galt, wurstelte ich mich ebenfalls durch den Kunstgriff, das „Wohnungsgespräch“ auf persönliche Fragen umzuleiten. Mut machte mir dabei, dass meine Kurskameraden auch nicht gerade begeistert zu sein schienen und ihren Unmut durch verschiedene Urlaute kundtaten und wild gestikulierten.
Generell hatte ich den Test aber fair gefunden und verließ zusammen mit Tona als erste den Raum und schon nach wenigen Minuten gesellte sich fast die Hälfte der in der Klasse verbliebenen zu uns, während die andere Hälfte noch intensiv damit beschäftigt war, zu korrigieren, die Augen in alle Richtungen zu verdrehen ;-) und zu warten, dass ihnen die Eingebungen (richtigen Lösungen) von selbst zufliegen. Was sie – um vorzugreifen – im Hinblick auf die Testresultate - auch wirklich getan zu haben scheinen!
Diesen Abend stand die offizielle Verabschiedung von Bettina an und sie hatte sich gewünscht, dazu in eine Karaoke-Bar zu gehen. In der wurden jedoch eigentlich nur griechische Lieder gesungen. Benthe, Bettina und eine deutsche Freundin, die zu Besuch waren, wagten sich aber dennoch, mal auf Englisch zu singen. Auch unsere Italiener hatten gemeint, auf der Liederliste „Gloria“, einen italienischen Song gefunden zu haben und meldeten sich. Die große Überraschung: das Lied war nicht italienisch, sondern Englisch und niemand hatte es schon gehört. Panisch wurde das Mikrofon reihum gegeben, bis es sich Karl schnappte und einfach anfing zu singen, obwohl er das Lied noch nie gehört hatte! (Keine Ahnung, wie das funktionieren soll!).
Mit unserer Tschechin Dominikia und Anna, der Finnin, machte ich mich früh auf den Rückweg – war einfach zu müde um schon wieder lange wegzugehen. Trotzdem stellte ich dann meinen Wecker so, dass ich erst nach der Pause zum Sprachkurs erscheinen würde.



Eisessen und Sonnen im 7. Stock: Helena, Tona und Karl. So ganz haben wir die große Box aber trotz finnischer Unterstützung nicht geschafft...





Donnerstag:
Ausgeschlafen – so richtig – war ich zwar wieder nicht, aber eigentlich fühlte ich mich ganz gut und genoss den Spaziergang zur Uni, vor allem weil es relativ warm war J.
Vor dem Gebäude holte ich Alice, unsere Italienerin, ein und die Überraschung war groß, als alleine Marian (der Slovake) und Miguel (der Portugiese) im Klassenzimmer waren!
Im Laufe der nächsten Stunde tauchten aber dann doch noch Helena und Antonia und 2 weitere Kolleginnen auf und somit waren wir zumindest 8 Leute, die anwesend waren.
Wir bekamen bereits Einsicht in unsere korrigierten Tests, die auch ganz passabel ausgefallen waren J und da ja Tona und ich weiter den Sprachkurs besuchen wollen, gingen wir die am Dienstag kurz angeschnittene Past Tense auf den Grammatikblättern durch – sehr zum Missfallen der anderen. Außerdem riet uns unsere Lehrerin Katarina, auf jeden Fall den „B-Kurs“ zu versuchen, wenn wir weitermachen, da es sonst passieren könnte, dass wir im „A-Kurs“ von ganz vorne anfangen müssten... Nun ist es uns aber angeraten, noch alleine das Buch fertig zu machen (4 Kapitel bzw 30 Seiten), wenn auch hauptsächlich nur wegen der Grammatik.

Freitag:
Unser letzter Sprachkurstag... Unterricht gab es keinen mehr. Die Tests wurden zurückgegeben und die Fehler durchgegangen. Ein Teil unserer Südländer schienen Eingebungen vom Heiligen Geist persönlich gehabt zu haben und konnten sich ebenfalls über ziemlich hohe Punktezahlen freuen.
Der Rest der Stunde wurde mit Essen ausgefüllt, das wir mitgebracht hatten, sowie griechische Musik, die Katerina mitgebracht hatte. Wir bedankten uns mit Blumen und einem kleinen Geschenk für den Sprachkurs, der mir persönlich super gefallen hat. Und ehrlich gesagt bin ich auch ziemlich traurig, dass mit dem Ende des Kurses auch unsere Gruppe nicht mehr existiert, auch wenn ich noch einen Teil regelmäßig im Wohnheim sehen werde.
Bettina in Ioannina (Kein „Miliste me taxi sas” - verhasste Sprechübungen mit dem Sitznachbarn), Alice in Volos und Didem in Athen...
Tona und Helena ziehen ja beide dieses Wochenende in Wohnungen, ebenso Karl, der wohnt aber wenigstens noch „gegenüber“ unseres Heimes. Keine gemeinsamen morgendlichen Spaziergänge der Promenade entlang, kein gemeinsames Essen in der Mesa und auch auf den Parties wird es kaum mehr vorkommen, dass sich (fast) die ganze Gruppe wieder zusammenfindet. Dafür kommen nächste Woche neue Leute. Ob das eine Entschädigung sein wird, wird sich zeigen...
Irgendwie schien niemand so wirklich Lust zu haben, nach Kursende gleich heimzugehen, also gingen wir mit Katarina in ein Kaffee nahe bei Kamara, wo sich die Mehrheit für einen Frappee entschied (die hier wirklich vorzüglich sind). In bequemen Halbliegestühlen saßen wir in der Sonne rum und erzählten uns plötzlich unsere Wunschvorstellungen eines perfekten Tages am Strand, auf einer Insel, etc... Nebenbei einen Rückblick über die herrlichsten Stilblüten, die im Laufe des Kurses – zum Teil auf Grund von Missverständnissen und mangelnden Englischkenntnissen – geäußert wurden. Als wir nach Hause kamen, waren wir alle todmüde und da am Abend die Verabschiedung von Didem und Alice in der Taverne stattfinden sollte, begaben sich alle unverzüglich ins Bett. Mir gings irgendwie gar nicht gut und ich wollte dann schon fast absagen, überhaupt mitzukommen, bei Helena war es ziemlich das gleiche, aber wir waren beide der Meinung, wir würden es vermutlich bereuen, also kamen wir doch mit. Verabschiedeten uns aber auch wieder recht früh – was unsere Südländern wieder gar nicht verstehen konnten. Eine Italienerin wollte ebenfalls mit uns zurückkommen, weil es ihr mit dem Magen ziemlich schlecht ging, weswegen wir plötzlich mit 5 Leuten einer zu viel fürs Taxi waren. Also überließen Helena und ich es den anderen zu fahren und gingen stattdessen zu Fuß zurück.



Unsere Sprachschule, vorletzter Tag... Die 3 kleinen Grüppchen war unser Alfa-Ena-Kurs

Mittwoch, 20. Februar 2008

Exam-preparations

Samstag: Lernen verschoben… Sonntag: da hab ich mal erfahren, dass die Prüfung erst am Mittwoch und nicht schon am Dienstag ist. Also noch ein Tag mehr, um das Lernen rauszuschieben ;-) Immerhin schrieb ich mir schon mal die Formen des Futurs auf einen Zettel zusammen (um den guten Willen zu symbolisieren).
Die Stimmung im Sprachkurs – vor allem, da wir zügig weiter Stoff machten und nicht das bereits gelernte noch einmal durchgingen – war dementsprechend demotiviert und zeitweise ein bisschen gereizt.
Am Montag war es schließlich so weit, dass ich mich am Nachmittag einmal hinsetzte um zu lernen. Lang hielt dieser Enthusiasmus allerdings nicht an, sodass ich mich noch einmal ins Bett legte um zu schlafen, bevor ich mich wieder hinter die Griechischbücher klemmte. Immerhin schaffte ich es, einige der Verben im Futur zuzuordnen und ihre Bedeutung zu lernen. Allerdings vergaß ich darüber zum ersten mal im gesamten Verlauf des Sprachkurses, die eine Hälfte meiner Hausaufgabe zu machen, sodass ich am Dienstag im Unterricht erst mal ein bisschen dumm dreinsah, als wir die Papiere mit dem einzusetzenden Ipodaktiki herausnehmen sollten.
Am Dienstag war die Stimmung in der Klasse vollkommen am Tiefpunkt. Versuche, der Lehrerin präzisere Hinweise zu entlocken, was denn genau zum Test kommen würde, schlugen allesamt fehl, sie meinte immer nur, wer in den Stunden anwesend gewesen sei und einigermaßen brav die Hausaufgaben gemacht hat, würde keine Probleme haben. Gut, das Problem dabei ist aber: Die Hausaufgaben, vor allem die Texte und Dialoge, die wir zu produziert hatten, waren allesamt im Buch nachgeschlagen und zumeist nur einige Wörter abgeändert worden. Freies Schreiben ist uns demnach eigentlich unmöglich, vor allem, weil wir nie wissen, welches der 5 „i“s und 2 „o“s wir denn nun wirklich verwenden sollen !?!?.Die anfängliche Panik, nun den ganzen Nachmittag und Nacht damit verbringen zu müssen, Griechisch zu studieren, erfasste (scheinbar) fast alle. Als ich dann im Heim ankam, war ich so müde, dass ich mir 2 h Gnadenfrist für ein Mittagschläfchen geben wollte. 2 h waren um, die Lust auf Lernen aber noch immer nicht größer und außerdem ein paar Freunde zum Chatten online J... also noch mal auf den Abend rausgeschoben. Nachdem ich mir die Verben noch mal aufmerksam durchgelesen hatte und ein wenig geübt hatte, war mein Durchhaltevermögen aufgrund der großen Müdigkeit schon wieder erschöpft und ich wollte mich gegen 21:00 Uhr schlafen legen, als ich merkte, dass ich trotzdem nicht einschlafen konnte. Also lesen. Das war mir dann aber auch zu fad, also wieder aufstehen. Über den Pyjama zog ich mir nur noch schnell ein Shirt über (der Pyjama-Look ist hier nichts besonderes. Wer Lust hat, rennt im Pyjama in den Internetraum (am Zimmer funktionierte es mal wieder nicht), auf den Gang, ja sogar in den Aufenthaltsraum und die Küche im 7. Stock) und vertrieb mir die Zeit im Internet, sehr erleichtert durch die Tatsache, dass auch viele meiner Kolleg/inn/en aus dem Sprachkurs anwesend waren und auch nicht gerade viel Zeit fürs Lernen aufgewendet hatten. Kurz nach Mitternacht verließ ich den Internetraum wieder zusammen mit Helena und dann klappte es auch mit dem Einschlafen J.

Das Wochenende der Kameradenschweine

Ein weiterer Tavernenbesuch war für Freitag abgemacht gewesen, noch einmal um die beiden Geburtstage zu feiern. Für Samstag hatten wir einen Trip nach Chalkidiki vereinbart, für den wir schon gegen 9 Uhr hätten aufstehen sollen.
Antonia und ich gingen jedoch nach der Taverne noch nicht heim, sondern feierten – trotzdem wir schon genug Wein gehabt hatten – mit den anderen in 2 Bars weiter. Zwar war die letztere auch nicht so wirklich nach unserem Geschmack, aber irgendwie verging die Zeit doch recht schnell und als ich schließlich irgendwann irgendwie wieder daheim angekommen war und auf die Uhr sah, war es halb 5 Uhr morgens.
Shame on us L: wir pennten statt um 9 Uhr aufzustehen – bis zum Nachmittag, während Benthe und Bettina auf uns warteten :-/ ... Irgendwann am Nachmittag kam Antonia zu meinem Zimmer – ich war gerade aufgestanden – wir redeten kurz und dann legte ich mich wieder hin und schlief bis zum Abend weiter – obwohl ich doch eigentlich schon mal anfangen wollte, Griechisch für unser Examen am kommenden Mittwoch zu lernen. Daraus wurde nichts. Das einzige, was wir noch fertigbrachten, war, uns von einer Finnin eine DVD mit Serien auszuleihen und so den Abend vor dem Laptop – fernsehend – zu verbringen.
Auf Benthes Homepage sah ich dann die Fotos... Chalkidiki im Schnee... In Thessaloniki hatten wir zwar intensiven Wind – richtig stürmisch – die Schneeflocken waren aber fast zu klein, um sie wirklich als Schnee zu bezeichnen.
Der Sonntag war fast eben so verschlafen, denn auch wenn die Sonne schien, es war auf Grund des Windes eisig kalt und außer einem kurzen Spaziergang verbrachten wir die meiste Zeit wieder im Heim. Sahen uns weiter die Serien an und gingen am Abend los, einen Shop zu suchen, wo man Pizza bekam. Zwar gab’s reichlich Straßenverkäufe mit Tiropita, Gyros, usw... aber wir bildeten uns ja unbedingt Pizza ein ;-). Hatten sie endlich, liefen in der Kälte zurück und wieder zurück zum Fernsehen. Dass Bettina und Benthe echt sauer auf uns waren, konnten wir ihnen echt nicht verübeln und die Entschuldigungen waren ernst gemeint, gerade da es Bettinas letztes Wochenende in Thessaloniki war.

Sonntag, 17. Februar 2008

Kochabend...

- Nachtrag zum 13. Februar 2008 -

Eine Woche mit 2 Geburtstagen: Marian und Mauro. Unsere Estin Helene kam dann irgendwie auf die Idee, das ganze gleich zu einem Kochabend zu machen: Mit Beteiligung aus jedem Land. Von der anfänglichen Begeisterung über diese Idee war dann nach bald nicht mehr viel über, vielmehr Beschwerden, weil niemand wusste, was er/sie kochen sollte.
Grummelnd begaben sich die ersten zu den Supermärkten. Auch ich hatte erst mal keine Ahnung und musste dann feststellen, dass sich alles „typisch“ österreichische nicht wirklich zum Zubereiten eignete (vor allem nicht in UNSERER Küche!). Die erste Überlegung, Schnitzel zu machen (was sogar ich noch hinbekommen sollte), konnte ich ohnehin gleich wieder verwerfen: Abgesehen davon, so viel Fleisch für so viele Leute zu kaufen, wobei wieder nicht abzuschätzen war, wer eigentlich überhaupt was wollte und Schnitzel ist ja dann doch ein ganzes Hauptgericht! Blieben noch Apfelstrudel, Kaiserschmarrn (*wääääh*) und Sachertorte...
Da meine eigenen Präferenzen eindeutig Richtung Sachertorte tendierten, entschloss ich mich für diese, soweit es mir möglich sein sollte, sämtliche Zutaten aufzutreiben...
Das Rezept holte ich mir schnell telefonisch von Mama ;-) Und dann stand mein erster, ernsthafter Kochversuch bevor (bis jetzt hatte ich es trotz 2 Jahren alleine wohnen noch nicht geschafft, wirklich etwas alleine zu kochen – kein Schnitzel und geschweige zu reden von einer Torte!). Bis auf das Marzipan für die Dekoration hatte ich dann auch wirklich alles bekommen und stand dann mit Antonia in der Küche – bereit für unser Experiment. Vorerst schien einmal fast alles gut zu laufen, abgesehen davon, dass das mit dem Eiertrennen nicht so ganz hinhaute und wir recht kreativ daran gingen, die zum Eiklar gefallenen Dottertropfen wieder rauszufiseln. Es klappte dann aber doch, den Schnee zu mixen, mit dem Rest der Teigzubereitung gab es auch keine Probleme mehr.
Als es dann aber dazu kam, den Teig in die Form zu gießen, schauten wir mal ein bisschen blöd: die Form war nämlich viel zu groß und der Teig bedeckte den Boden nicht einmal 2 Finger dick. Ein wenig betreten und auf das Schlimmste gefasst stellten wir die Backform mal in den Ofen, in der Hoffnung, dass der Teig vielleicht doch noch ein bisschen aufgehen würde. Und dann verzogen wir uns auf unsere Zimmer. Hätte mich Antonia nicht im Skype angeschrieben und nach dem Kuchen gefragt, hätte ich ihn vermutlich eh wieder drin vergessen. Der gesamte 7. Stock roch zwar schon nach Kuchen, verbrannt war er aber Gott sei Dank noch nicht. Zum Prüfen, ob er schon durchwar, hatte ich natürlich kein Holzsteckerl dabei... stattdessen nahm ich einen Bleistift her (sorgte im Nachhinein noch für Erheiterung, weil das Loch natürlich dementsprechend groß war dann und ich gefragt wurde, ob ich denn versucht hätte, da was „rauszusessen“). Also noch mal für 10 Minuten rein ins Rohr. Der Kuchen war wirklich noch aufgegangen. Sehr zu meiner Freude. Weniger zu meiner Freude war allerdings die Form, die er angenommen hatte, die Form war nämlich leicht gekippt, weil sie nicht ganz gerade in unser verdrecktes Backrohr gepasst hatte, und deswegen war der Kuchen auf der einen Seite ca. doppelt so hoch wie auf der anderen. Das war, als ich mich entgültig entschloss, dieses Missgeschick durch Dekoration wettzumachen.
Zusammen mit Antonia glasierten wir unsere Schöpfung mit Schokolade, woraufhin es – bis auf die Schieflage – schon ziemlich nach Sachertorte aussah. Und ich machte mich noch einmal auf den Weg zu den Supermärkten, von denen es in unserer Vassilissis Olgas Straße ja genug gibt – auf der Suche nach Marzipan. Wurde aber einigermaßen enttäuscht. Rittersport-Marzipanschokolade in jedem Geschäft, Marzipanrohmasse konnte ich aber nicht finden (auch nicht, wenn ich die Angestellten gefragt habe – ja, ich habe gefragt!!! ;-) ). Immerhin bekam ich Erdbeeren... Experimentell veranlagt kaufte ich schließlich doch eine Tafel Rittersport und machte mich zurück im Heim daran, die Schoko Außenrum runterzukletzeln und das Marzipan herauszubekommen. Die Masse war allerdings ziemlich grob, sodass es mich beim Rosenformen gescheit herfeigelte (vermutlich wieder ein Wort, über das sich meine Deutschen Leser/innen amüsieren). Mit 4 Rosen und 2 Erdbeeren verziert sah dann auch die Schieflage nicht mehr so schlimm aus.

Die Gerichte, die an diesem Abend auf den Tisch kamen, waren echt großartig! Trotz der vorläufigen Frustration, hatten eigentlich alle toll was hinbekommen!!! Deutscher Kartoffelsalat (das Kochen der Kartoffel in unserer Küche war auch zu einer Monsteraufgabe mutiert), italienische Pasta, türkisches Omelett, viele Brote mit Aufstrichen (estisch), tschechisches (slovakisches) Bier, finnische Pancakes,...
Die Sachertorte wurde zur Geburtstagstorte und von Marian angeschnitten. Ich hatte. allerdings inzwischen keinen Hunger mehr (zu viel Schoko gerochen) und legte ein Stück zur Seite).Da am nächsten Tag wieder Sprachkurs anstand, war ich mal ausnahmsweise nicht bei denen dabei, die am längsten blieben... J

Donnerstag, 14. Februar 2008

το βραδυ στιν Θεσσαλονικη - Ein Abend in Thessaloniki

Nachdem der Tag mit dem Ausflug nach Dion schon so geglückt war, setzten wir mit unserem Abendprogramm noch eines drauf.
Wir fanden uns wieder bei Benthe ein und wieder folgte eine ausgiebige Diskussion, wohin wir denn jetzt gehen werden. Die unterschiedlichen Musikgeschmäcke sind dabei nicht gerade hilfreich, aber wenigstens sind wir uns darüber einig, nicht (zu viel) Eintritt für einen Club zu bezahlen, der uns dann vielleicht gar nicht gefällt. Dabei sind unsere griechischen Begleiter eigentlich immer recht geduldig und überlassen die Auswahl uns, wenn sie mit ihrer beratenden Funktion eingebunden werden.
Diesmal entschieden wir uns für einen gewissen „Mo“-Club, in dem wir dann bis ca. 2 Uhr blieben, bis Antionia und ich uns entschieden heimgehen zu wollen. Nach einem Besuch in einer Souvladzisiko (Souvlaki-Bude) – ich hatte schon so Hunger – bot uns Jannis an, zu ihm zu gehen und er würde uns dann ins Efxinos Leschi heimfahren. Gesagt getan – und gleichzeitig bekamen wir noch eine Einladung für den nächsten Tag zum Mittagessen. Wir sagten einmal zu. Am nächsten Morgen kam ein Anruf von Benthe, ob wir nicht mit Bettinas Auto nach Chalkidiki fahren wollen, Antonia und ich sollen uns beeilen und in die Stadt kommen. Ok, aufgestanden, fertiggemacht, natürlich kommt wieder kein Bus... (Die tolle Nummer 8 ist uns inzwischen schon sehr verhasst). Endlich Bus nach einer halben Stunde Wartezeit, angekommen, gehen wir zum Matsi-Wohnheim... Als wir endlich mit Bettina und Benthe zusammentreffen sind fast 2 Stunden vergangen, es ist halb drei Uhr nachmittags und eine Fahrt nach Chalkidiki zahlte sich nicht mehr aus. Schnell umgeplant machten wir uns kurz darauf alle 4 auf den Weg zu Jannis Wohnung und kamen dabei in den Genuss, das „griechische Parken“ mal so richtig griechisch zu erleben: Unmöglich, noch auf den breiten Gehsteigen gehen zu können, da diese VOLLSTÄNDIG verparkt sind. Muss man eben auf die Straße ausweichen (à Lebensgefahr). Besonders grotesk fand ich die zugeparkten Kreuzungen... ich wäre als Autofahrer nie auf die Idee gekommen, dass eine Kreuzung noch leicht Platz bietet, ca. 4 Autos in die Mitte zu parken. Nun gut: Normalzustand ist DAS (das Parken auf Kreuzungen) nicht (das Parken auf Gehsteigen dagegen schon). Aber es fanden ja auch eine Messe und ein Fußballspiel statt. Also mal beide Augen zudrücken...
Das Essen und überhaupt: der ganze (Nach-)mittag war echt toll: mal entspannend und nicht stressig, mal Griechen und nicht Internationals um uns herum, mal nur Deutsch, Englisch und ein paar Wörter Griechisch und nicht noch 3 andere Sprachen dazugemischt...
Während des Essens kam uns die Idee, noch ins Kino zu fahren, und so geschah es denn auch: Jannis fuhr mit uns ins Mediterrean Cosmos, als Dankeschön fürs gute Essen und den "Fahrdienst"übernahmen wir seine Kinokarte ("let's do it the German-way this time!"). Ein wenig vor den Kopf geschlagen musste ich dann feststellen, dass wir uns mit "Sweeney Todd" einen Musical-Film ausgesucht hatten doch nachdem ich zuerst ziemlich abgeneigt war, war er schließendlich doch nicht so schlecht, auch wenn, wie die anderen meinten, ein bisschen zu viel Blut floss...
Ein tolles Wochenende, das mich wieder erfolgreich vom Lernen abgehalten hatte ;-)

Exkursion Dion und Litohoro



Unser letzter Trip war zu den archäologischen Sehenswürdigkeiten von Dion, am Fuß des Olymp gelegen existiert dort eine größere Anlage mit Ausgrabungen, sowohl aus antik griechischer als später römischer Zeit. Dabei weckte das größte Interesse und Aufregung ein Tier gleich am Anfang: Die Debatten, um was es sich genau handelte, verliefen ohne Ergebnis, da zwar jeder Mutmaßungen in seiner Sprache anstellte, die Begriffe im Englischen aber nicht wirklich geläufig waren. Nachdem wir mal übereingekommen waren, dass es kein Biber sein konnte – der Schwanz war nicht buschig – ging die nächste Überlegung richtung „Bisamratte“. Ca 40 cm lang mit einem glatten Schwanz rannte das Tier direkt neben uns im hohen Gras herum, um die Halme zu fressen und hatte dabei keine Scheu, auch wenn wir auf fast einen Meter nahe kamen. Helenas „Komisch, dass das überhaupt keine Angst hat!?!?“ wurde begleitet von Stefanos „It’s dangerous, it’s dangerous... stay away!“. Für ein paar Bilder konnte ich einer Annäherung aber doch nicht widerstehen und unbehelligt verzog ich mich mit der Gruppe zu den antiken Steinen und das Tier in sein Gestrüpp. Ich war echt froh um meine Daunenjacke, Antonia hatte ihren Schal vergessen weswegen ich ihr meinen gab, da sie nur eine dünne Jacke anhatte. Und wieder fragten wir uns: sind denn gewisse Personen (aus einem anderen Sprachkurs) nicht Kälteempfindlich, wenn die da mit einem Minirock, dünner Strumpfhose und darüber einem dünnen Mantel, der gerade mal knapp über den Minirock geht und der mehr Modeaccessoire denn Kälteprotektor ist, herumläuft.
Beim Besuch eines weiteren Museums verwunderte es mich wieder, dass die Sicherheitsvorkehrungen zum Schutz der Ausgrabungsstücke so minimal sind. Da stehen diese Statuen einfach so im Raum rum, kein abgrenzendes Band herum... Sodass jeder daran anstoßen oder anfassen könnte.
Anschließend an den Museumsbesuch folgte ein Aufenthalt im Ort Litohoro, der uns – im Gegensatz zu Drama, wo wir uns die Freizeit echt hätten sparen können – sehr gut gefiel. Gerade, da es hier mal endlich die Gelegenheit gab, eigenständig einen kleinen Weg entlangzugehen, der aus dem Ort heraus und in einen kleinen Canyon führte.
Dabei passierten wir einen griechischen Friedhof, der uns in seinem Aufbau und Gestaltung so fremd war, dass wir hineingingen und uns die Gräber besahen, sowie einige Fotos machten. Die Gräber – allesamt weiß und nicht in den Boden gegraben, sondern auf den Boden aufgesetzt – waren eigentlich allesamt relativ neu – kaum welche, die über 10 Jahre begraben lagen. Und intensiv mit Blumen geschmückt, was ein buntes Bild ergab.
Weiter ging unsere kleine Wanderung, die ich mit Bettina und Antonia antrat – in die Schlucht. Die war echt schön, leider viel zu kurz L, sodass wir nach ca. 10 min Wanderung das Ende erreichten, an dem ein kleiner Wasserfall toste. Da wir von den über 2 Stunden Freizeit gerade mal eine aufgebraucht hatten, gingen wir auch noch den anderen Weg entlang, der am Anfang gleich mal bergauf führte, und auf dem wir nach wenigen hundert Metern einen tollen Blick aufs Meer hatten. Es war da auch eine Art Aussichtspunkt, wo auch ein Grieche saß, der uns bedeutete, Styroporunterleger zum draufsitzen zu verwenden. Bettina packte Gummibären aus und wir genossen die Aussicht, bevor auch wir uns wieder auf den Rückweg machten und in ein Kaffee gingen, in dem wir Heiße Schokolade bestellten, die allerdings angebrannt war und von Bettina reklamiert wurde. Als dann endlich die frische Portion da war, war unsere Freizeit eigentlich auch schon abgelaufen und (ausgerechnet) die Italiener (sonst immer die Letzten) waren dafür verantwortlich, zu melden, dass wir ein bisschen später kommen werden ...

- Es war auf jeden Fall ein schöner Abschluss unserer gemeinsamen Sprachkurstrips!!! -

Freitag, 8. Februar 2008

Tavernenbesuch

Ich denke, es wird wieder Zeit für einen neuen Bericht J
Leider war ich am Wochenende wieder nicht dazu gekommen, die Griechischvokabel zu lernen, und das hing mir nun die ganze Woche nach. (Aber für dieses Wochenende habe ich es mir ja wieder fix vorgenommen ;-) ).

Unser Portugiese Miguel hatte am Samstag Geburtstag gehabt, das „Nachfeiern“ wurde auf Mittwoch gelegt und für einen Tavernenbesuch bestimmt. Ich habe keine Ahnung, wie viele Leute wir dann im Endeffekt dann waren, außer unserem gesamten Sprachkurs nämlich fast noch einmal so viele Leute aus unserem Heim und dazu noch sonstige Freunde.
Der Treffpunkt war auf 21:00 Uhr an der Aristotelesplatz festgelegt worden („WO GENAU am Aristotelesplatz? Der ist ja groß!“ „Keine Ahnung...unten am Meer...“), und wir „Deutschsprachigen“ beschlossen, uns schon vorher inBenthes Wohnung zu treffen, die nicht zu weit vom Aristotelesplatz entfernt war, bevor wir zu einem Spaziergang an der Promenade entlang aufbrachen. Kurz vor dem Levkos Pirgos (Weißen Turm) drehten wir wieder um und gingen zum vermeintlichen Treffpunkt am MEER zurück. Natürlich war niemand da. Ich versuchte, drei Leute aus meinem Sprachkurs anzurufen und natürlich nahm niemand ab. Wir gingen nun doch den Platz hinauf in Richtung der Hauptstraße und prompt klingelte das Handy. „Where are you?“ “We are walking up the Square. Where are you?” “At the post office”. Die natürlich nicht am Meer sondern genau am oberen Ende des Platzes war. Südeuropäer, Orts- und vor allem Zeitangaben – das klappt halt einfach nicht so, wie man es sich wünscht ;-). Gleich darauf läutete das Handy noch mal, und noch mal und noch mal und noch mal, irrsinnigerweise riefen plötzlich auch die Leute an, die direkt nebeneinander standen und eigentlich mitbekommen haben müssten, dass alles geklärt war.
Endlich in der Taverne – mit einem Riesenhunger – gaben wir die Bestellung auf. Bestellt wurde eine reiche Auswahl an Gerichten und dann wurde nach dem Prinzip „jeder langt zu“ gegessen, was auch wirklich super klappte. Das Essen war ausgezeichnet, der Wein auch und die Stimmung auch. Salate und Dips zur Vorspeise, Fleisch, Steaks, Fleischleibchen und Pommes, Kalamariringe und Oktopus. Gegen ein Uhr verließen wir die Taverne und der Großteil ging nach Hause, Antonia und ich blieben beim kleineren Teil, der sich aufmachte, um noch weiterzufeiern. Wir liefen mal eine Weile und landeten dann bei einer pumpvollen Bar, die aber lateinamerikanische Livemusik spielte und da es ohnehin recht warm war, die Türen offen blieben und draußen auch Stühle waren, blieben wir gleich da für ich denke ca. eine Stunde.
Der Rückweg war ein bisschen anstrengend. Wir waren zu Dritt: Antonia, der Este und ich. Und eigentlich wollten wir ja – Karl zuliebe – ein Taxi nehmen, um heimzufahren. Wir erwischten allerdings keines und liefen somit einfach mal weiter in Richtung Heim, in der Hoffnung, unterwegs noch irgendwo eines aufzugabeln. War natürlich nicht der Fall, also liefen wir ca. eine Stunde heim, unterbrochen immer wieder durch Einlagen, wie dass Antonia unbedingt eine Orange von den Orangenbäumen, die oft in den Gehsteigen eingepflanzt sind, haben wollte, da die verbleibenden aber oben in der Krone waren, versuchte Karl, sie hinaufzuheben, was aber auch nicht gelang. Im Endeffekt bekam sie nur eine grüne. Dann meinte Karl, er sei zu müde zum Laufen und er wolle sich jetzt da einfach IRGENDWO hinlegen – in einen Hauseingang, oder ans Meer, der Promenade entlang, oder zu den streunenden Hunden. Also wieder zusätzlicher Kraftaufwand, ihn weiterzubewegen. Ein Schnellimbissstand rettete uns zwischenzeitlich, als er sich ein Hot Dog besorgen konnte. „How far is it to the dormitory?“ “Not so far, just about 15 minutes”. Meine Zeitangaben wären prinzipiell zwar korrekt gewesen, aber unter den erschwerten Umständen, mit denen wir zu kämpfen hatten, wurden aus den 15 Minuten mal sicher eine halbe Stunde...
Ich kam auf mein Zimmer zurück und stellte den Wecker. Knapp 5 Stunden Schlaf wären mir noch geblieben. Das wäre zwar weiter nicht so schlimm gewesen, allerdings hatte ich schon jetzt das Gefühl, ich werde in der Früh keine besondere Motivation verspüren, in den Unterricht zu gehen. Also schaltete ich den Wecker wieder ab und schlief mich am nächsten Morgen so einigermaßen aus. Gefehlt hatte ich bisher ja ohnehin noch nie, und am Nachmittag standen ja auch noch die Cultural Lessons über 3 Stunden zum Thema „Politeness in Greek“ an.
Die war im Übrigen ziemlich interessant, gerade als Kulturwissenschaftsstudent, und es wurde mir wieder mal bewusst, wie viele Dinge misinterpretiert werden können...
Bild: Aristotele Square bei Nacht (Absolut Vodka - Werbung)

Nun sind wir am Ende der 4. Woche angekommen – und damit bei Seite 151 im Griechischlehrbuch. Dass wir das ganze Buch noch fertig bekommen, daran zweifeln wir zwar inzwischen stark, aber weiter als der Sommer-EILC sind wir bereits jetzt! (Die haben es in den 6 Wochen EILC nämlich insgesamt nur bis Kapitel 12 geschafft und wir sind bereits bei 15).




Sonntag, 3. Februar 2008

Besuch der Alistrati Cave

Der freie Donnerstag hatte gutgetan, um am Freitag wieder mit allen Sinnen am Sprachkurs teilhaben zu können. Und der Freitag... der brachte die nächste große Heimparty. Diesmal eine "80ies-Party", und wieder war Verkleidung verordnet. Nachdem zunächst große Panik ausgebrochen war, weil keiner genau wusste, was denn wirklich typisch 80ies war, sowie keiner was passendes zum Anziehen hatte, griff man auf "Notlösungen" zurück, die zwar oft nicht wirklcih typisch der Zeit entsprachen, aber durch ihre Originalität trotzdem witzig wirkten. Besonders die mit Kajal geschminkten Augen, sowie die offensichtliche Vorliebe für rosa (oder noch besser gesagt: pinke Kleidungsstücke) unserer Burschen (Italiener) sorgten für Erheiterung.
Natürlich waren wir wieder mit dem guten Vorsatz, nicht zu lange zu bleiben, zur Party gegangen. Denn wieder stand am nächsten Wochenende ein Daytrip an, diesmal zur Alistrati Cave (eine Tropfsteinhöhle) östlich von Thessaloniki. Und noch einmal so etwas zu erleben, wie das Einnicken im Museum bei Vergina, das musste meinem Vorsatz nach nicht mehr sein.
Antonia bekam schließlich einen langen, lila Pullover von mir geborgt, wonach wir beinahe als Zwillinge zur Party kamen. Nach dem Bier brachte ich den Wermut, dem wir anffangs noch etwas skeptisch gegenüberstanden, mit Wasser ordentlich verdünnt schmeckte er dann aber doch nicht so schlecht, unsere beiden Tschechen fanden ihn sogar richtig gut.
Mit Karl, dem Esten aus unserem Sprachkurs und Didem, der Türkin, fand ich mich dann plötzlich in einem höchst politischen Gespräch über Politik, zwischenstaatliche Beziehungen und politische Bedrohungszenarien - vorrangig Estland, Russland und die Türkei und Griechenland betreffend.
Ich denke, es war dann doch bereits gegen halb Drei Uhr in der Nacht, als Dominika, unsere Tschechin, zu mir meinte, sie werde jetzt doch besser ins Bett gehen, um morgen ausgeschlafen zu sein. Vernünftigerweise stimmte ich zu und wir begaben uns auf unsere Zimmer.
Das Aufstehen am nächsten Morgen - um halb Acht Uhr, war zwar mühsam, aber weniger schwer, als ich befürchtet hatte. Glücklicherweise war die Fahrt zu der Höhle knapp über 2 Stunden - die wir auch mit Schlafen verbrachten.

Und dann der Besuch der Tropfsteinhöhle: Der war nämlich wirklich faszinierend, da war all die Müdigkeite vergessen, als wir ca. 1 km durch den Gang geleitet wurden. Irgendwie kam ich mir vor wie in einem Märchen im Reich eines Zwergenköniges unter der Erde, lediglich ein Thron und die Zwerge selbst (vielleicht noch ein paar Edelsteine) fehlten, um das Bild der gliternden, malerisch beleuchteten meterhohen Stalagtiten und Stalagmiten zu ergänzen.

Bild entnommen: www.alistraticave.gr

Der anschließende 2-stündige Aufenthalt in "Drama", der dann folgte, hatte für uns nicht mehr recht viel Reiz. Nach einem Spaziergang durch einen Park, der im Sommer mit seinen Wasserläufen sicher einigen Reiz hat, vor allem, weil man dann auch ins Wasser hüpfen könnte, sonderte ich mich mit Didem und Bettina, einer anderen deutschen Kollegin, an. Wir waren nur mehr auf der Suche nach einem kleinen Restaurant oder Kaffee oder dergleichen, wo Didam ihre Süßspeise (Crepes) bekommen konnte, ich etwas salziges, und Bettina einen Tee. Fast hatten wir die Suche nach einer Lokalität, die diesem Konsens entsprach, aufgegeben, da fanden wir sie doch. Didam bekam ihre Schokoladen-Crepe, Bettina ihren Tee und ich bestellte mir einen "Toast". Was aber nicht wirklcih ein Toast in usnerem Sinne ist, sondern eher ein getoastetes Baguettebrot, in dem man sich nach Lust und Laune die Zutaten aussuchen kann, was hineinkommen soll. Der Kellner schien sich allerdings ein wenig verwundert über meine Order zu belustigen, als ich ihm Tomaten, weißen Käse und Schinken ansagte. "You really want this???".
Die Rückfahrt verschlief ich - und die meisten anderen - wieder TOTAL und wachte erst auf, als wir bereits in Thessaloniki eingefahren waren. Saumüde wollte ich nur ins Bett. Dann kam der Vorschlag, noch in der Stadt wegzugehen. Nein, keine Chance, ich will ins Bett. Im Heim war zu allem Überfluss auch kein warmes Wasser zum Duschen, was meine Stimmung auch nicht hob. Grummelig schmiss ich mich aufs Bett und chattete noch kurz mit meinem lieben Hansemann, der gerade bei Recherchenarbeit für die Schule war und offensichtlich auch nicht so viel Interesse an einer Unterhaltung mit mir hatte.
Antonia kam: "Also, du willst heute SICHER NICHT weg?" "naja...wenn warmes Wasser da wäre...." Plötzlich war die Dusche doch wieder so einigermaßen warm. Also Duschen und los, ab in die Stadt. Wir waren dann eine Gruppe von ca. 12 Leuten, irgendwann unterwegs waren wir dann nur mehr 5, dann liefen wir dem nervenden Italiener davon und waren nur mehr 4, gingen mit 3 Griechen zu einem Club und so waren ich zum ersten Mal, seit ich hier bin, hauptsächlich unter Griechen und nicht mehr nur Erasmus-Studenten.
Gegen 4 Uhr in der Früh brachten wir Bethe nach Hause und gegen dreiviertel 5 Uhr kehrten Antonia und ich in unser Studentenheim zurück, nach einem ein bisschen verrückten, aber im Großen und Ganzen doch sehr amüsanten Tag!