Samstag, 31. Mai 2008

Interkultureller Morgen

Für Donnerstag, 29.05. waren wir von Benthe eingeladen worden, mit ihr in ihre Volksschule, wo sie ihr Praktikum absolviert, zu einem Interkulturellen Morgen zu kommen. Helena und ich hatten Zeit und gemeinsam mit ein paar anderen Student/innen fuhren wir in der Früh mit Benthe zu ihrer Schule, die am anderen Ende von Thessaloniki lag, wodurch ich auch mal ein anderes Stadtgebiet kennenlernte.
Die Schule, als interkulturelle Schule ausgewiesen, hat sehr viele Minderheitenkinder (zB albanische, russische, Zigeunerkinder), weswegen sie sich auch schon von der Unterrichtsgestaltung von anderen Schulen unterscheidet.

Ich hatte gedacht, da wären noch wesentlich mehr Leute aus vielen Ländern, aber tatsächlich war alles nur für uns aufgezogen.

Nach der Begrüßung durch den Direktor (der ebenfalls in Deutschland gelebt hatte) gingen wir ins erste Klassenzimmer, in dem bereits 2 Klassen versammelt waren, die uns in verschiedenen Sprachen begrüßten und 4 Lieder sangen (auf Griechisch, auf Albanisch, auf Deutsch und auf Englisch). Witzig fanden wir die Liederzettel, vor allem den deutschen, denn der Liedtext war zwar deutsch, aber mit den griechischen Zeichen geschrieben!
Eine nächste Klasse führte uns einen Tanz vor (bei dem wir dann auch mittanzen durften) und wir bekamen im Lehrerzimmer Getränke und Gebäck (ich mag diese Blätterteigteile mit der Weißen-Käse-Füllung so gern!).
Es war Pause und wir gingen mit den Kindern in den Pausenhof, bevor wir zur letzten Klasse aufbrachen: in den Turnsaal, wo sie uns einen Tanz vortanzten, dessen Schritte nicht grad einfach aussahen. Dann noch einen zweiten, und für den wurden wir dann wieder aufgefordert, mitzumachen. Es hatte auch tatsächlich niemand von uns Probleme, die 6 Schritte einzuhalten und außer, dass eine Französische Erasmusstudentin fast ihre Hose verlor (sie stieg aber doch noch rechtzeitig aus dem Kreis aus) gab es keine Un- und Zwischenfälle.

Dadurch, dass wir im Schulgebäude waren, bekamen wir von der Hitze draußen wenigstens nicht soo viel mit.
Gleichzeititg war mein vorletzter Tag Sprachkurs, aber ich hatte bereits die hälfte versäumt, da wollte ich nicht unbedingt erst zur Pause erscheinen. Außerdem war ich bereits SOOOOoo müde, dass ich nicht mehr wirklich einen Sinn darin sah, noch zu gehen. Also blieb ich im Bus sitzen, fuhr gleich heim und legte mich hin.



Sonntag, 25. Mai 2008

Die unendliche Geschichte

... diesmal hat der Titel mal ausnahmsweise nichts mit mir zu tun, nur insofern, da ich eine Arbeit über dieses Thema schreiben muss. Für mein Seminar: "Phantastik in Literatur und Film". ENDLICH ist mir das Buch geliefert worden. Morgen, Montag, muss ich meine Seminararbeit, die ich schreiben muss, mit der Dozentin besprechen, deswegen blieb mir gerade mal das Wochenende, um zu lesen. Gestern abend um 20.19 fing ich an. Heute um 21.00 Uhr war es soweit: ich hatte die 475 Seiten geschafft. Rund 300 davon heute nachmittag am Strand von Pereia. Fragt mich nicht, wie ich mich dann gefühlt hab. Leider wars damit nicht genug: Zu hause wartete näcmlihc die ehrenhafte Aufgabe auf mich, ein THesenblatt (eine Gliederung, oder irgendwas, damit ich morgen nciht mit leeren Händen dasteh) zu erstellen. Nach eineinhalb Stunden waren auch 2 Seiten dafür (in Schriftgröße 10 statt 12) geschafft. Jetzt hab ich echt Kopfweh. Angi hatte recht, als ich ihr allein von meinem Vorhaben, in 2 tagen das ganze buch zu lesen, erzählte: DU BIST VERRÜCKT!
so, ich kann nicht mehr, ich geh jetzt ins bett, sorry für die tippfehler und vileleicht komische Ausdrücke, aber es geht echt nicht mehr mehr....

Freitag, 23. Mai 2008

Griechisch-Test

Ich werde mal wieder einen Sammeleintrag der letzten Tage geben:
Da ich ein wenig für meinen Griechischtest am Mittwoch gelernt hatte und mir für meine nächste Arbeit für die Uni Klagenfurt Sekundärliteratur aus der Bibliothek geholt hatte, kann man den Wochenanfang schon als produktiv betrachten.
Den Test schrieben wir am Mittwoch und - weil ich ja doch auch ein wenig Ehrgeiz in studentischer Hinsicht habe - ging am Donnerstag ohne Tona zum Sprachkurs. Tona hat eine Freundin aus Deutschland zu Besuch und deswegen beschloss gleich eine kleine Gruppe (Helena, Nastya, Helene und Karl) mit Tona und Jacquelin mit an den Strand nach Pereia zu kommen.
Ich saß meine Zeit im Sprachkurs ab und kam dann nach. Zwar nur für ca. 2 h, aber vermutlich echt besser, da der Tag sauheiß war und ich meine Sonnenkappe ohnehin wieder vergessen hatte und somit nur wieder nen Sonnenstich eingefangen hätte.
Gegen halb sechs Uhr zogen Wolken auf, dunkle Wolken, und wir machten uns schnell aus dem Staub - zur Mensa, um dort Pizza zu Abend zu essen! Anschließend heim, duschen, umziehen und zu Helenas Wohnung, wo wir uns zusammensetzten, Amaretto-Apfel tranken, Kiwi und Birnen (neuerdings Nachspeise aus der Mensa) aßen und uns Likör-Kirschen reinstopften, die Helena und Nastya von einer "ukrainischen Oma" wie sie es nannten, bekommen hatten.
Hm, was ist zu Freitag zu sagen: Ich ging wieder ohne Tona zum Sprachkurs und ging dann mit Jacquelin durch die Stadt, weil Tone noch einen Kurs mit Präsentation zu besuchen hatte. Wir gingen in ein Cafe am Weißen Turm. Die Sonne hatte sich plötzlich verzogen und es war ziemlich windig. Wir bezahlten und gingen wieder hinauf Richtung Kamara, wo wieder die Sonne zu scheinen begann und es wieder heiß wurde. Noch knapp eine Stunde Zeit schlug ich vor, zur Zitadelle hinaufzusteigen und die Aussicht zu genießen. Ins Schwitzen kamen wir trotzdem, auch wenn es bereits Fünf Uhr war, aber zeitmäßig ging es sich perfekt aus, um dann gleich anschließend Tona aufzugreifen und in die Mensa zum Abendessen zu gehen.
Dort trafen wir auf Denis und Karl, die ja beide in der Wohnung neben mir wohnen und somit musste ich auch den Heimweg nicht alleine antreten.

Montag, 19. Mai 2008

Unsere Strand-Woche ... mit Chalkidiki!

4x schaffte ich es in der vergangenen Woche, an den Strand zu fahren: Nach Pereia, nach Agia Marina (?), wieder nach Pereia und.... Gestern: nach Chalkidiki.
Beim ersten mal in Pereia ging ich nicht ins Wasser. Der Ort liegt recht nah an Thessaloniki, jeder Grieche rät ab, dort wegen der Verschmutzung ins Wasser zu gehen. Ist aber sonst recht nett da, nur zum daliegen und genießen, und auch am leichtesten zu erreichen - mit einem der normalen Buslinien, und somit kostet das Ticket auch nur 25 Cent... Toll war aber, dass Helena mir für ihr Referat 20 Seiten aus dem Buch vorlas, das sie vorstellen wird. War schön, wieder mal eine Geschichte vorgelesen zu bekommen :-)
Agia Marina liegt auf der anderen Seite der Bucht und ist für Schwimmen schon besser bewertet. Wird auch von einer der normalen Linien angefahren. Das Wasser war mir allerdings trotzdem noch ein wenig kalt, weswegen ich nicht so lange drinnenblieb.
Bei nächsten Mal war ich mit Tona in Pereia und es war so heiß, dass ich diesmal doch kurz einmal ins Wasser ging. Immerhin hatte ich meine Griechischsachen mit an den Strand genommen und brachte einige Zeit damit zu, ein paar Texte durchzulesen und zu lernen.
Und nun Chalkidiki. Das war eigentlich eine kurzfristige Entscheidung: Als wir zu Thomas und Diego (Französisch-Griechisch und portugiesische Kollegen) Geburtstagsparty zu Karls Wohnung kamen, fanden wir viele unserer Freunde in Vorfreude auf den folgenden Tag, Sonntag mit einem Mietauto nach Chalkidiki zu fahren. Kurzentschlossen fanden wir uns dann für ein weiteres Auto zusammen: Helene (die Estin), Tona, Thomas, Diego und ich. Eine Kollegin reservierte ein Mietauto für uns, Diego war bereits gefahren und erklärte sich bereit, wieder zu fahren, da weder Helena noch ich wollten.
Natürlich fanden wir in der Früh, als wir uns versammelt hatten, um zur Leihstelle zu gehen, heraus, dass man 23 Jahre alt sein muss. Diego war gerade 21 geworden. Thomas 20. Tona 22 und nur ich - mit gerade 23 Jahren - und Helene (24) waren befugt zu fahren. Helena wollte noch immer nicht, so blieb es an mir...
Der Typ an der Leihstelle: "Oh...from Austria?!?!? From Salzburg? Or from Vienna?" "Salzburg" "OOooooh :-) I ll go there in June now... For the European Cup!"
Unser Auto war ein kleiner Hyundai und die Kupplung so schwer zu treten, dass es ein wahres Krafttraining war. Meine Begeisterung, nun in einer griechischen Stadt als Fahrer zu funktionieren, hielt sich reichlich in Grenzen und ich fing gleich mal an, mich zu beschweren. Diego war mein Beifahrer und ich machte ihn damit ziemlich nervös. Mein Schalten und Anfahrenwar demensprechend auch rech geräuschvoll und sorgte für Erheiterung.
Wir hatten beschlossen, wieder nach Afithos zu fahren, wo ich bereits gewesen war, obwohl es nun eigentlich Thomas Vorschlage gewesen war, weil er ebenfalls gehört hatte, dass der Ort so schön sein soll.
Wir fanden auch ohne Probleme hin und (das hatte ich vergessen), es war wesentlich weniger los, weil nicht mehr Osterferien waren. Somit fanden wir den entzückenden Ort ganz leer vor, parkten das Auto im Ort und gingen zum Strand hinunter, der ebenfalls leer war und sich auch im Laufe des Tages nur minimal füllte.
2 weitere Autos mit Erasmuskollegen kamen ebenfalls nach einigen Anrufen, wo genau sie uns denn finden können. Wir verbrachten einen wirklich tollen Tag am Strand! Und Tona wollte ebensowenig wie ich gleich wieder zurück (vor allem wollte ich auch nicht wieder das Gefährt in Betrieb nehmen). Unser guter Vorsatz: bald (vielleicht nächstes Wochenende) wieder nach Chalkidiki zu fahren... dann auf den zweiten Finger!
Die Rückfahrt war ein wenig anstrengender als die Hinfahrt: Mehr Verkehr und Autos, die sich nicht entscheiden können, welche Spur sie benutzen. Und dann das Highlight: nachdem ich Helene, Diego und Thomas daheim absetzte und mit Tona zur Vermietung zurückfuhr: wir fanden keinen Parkplatz.... also Rundendrehen im Stadtverkehr - auf Parkplatzsuche am Sonntag abend: ein Ding der Unmöglichkeit! :-( Schlimmer konnte es für mich fast nicht kommen und ich wurde zunehmend genervter. Tona rief schließlich unseren Vermieter an, der netterweise gleich zum Geschäft kam. Wir parkten nach einer weiteren großen Runde das Auto in zweiter Spur vorm Geschäft und konnten es so übergeben. Nach der Aufregung gingen wir zusammen noch auf einen Kaffee (heiße Schokolade) und dann heim. Ich ging - um den Stress abzubaun, zu Fuß zurück.
Nächstes Mal werde ich mich wieder versuchen, vor dem Fahren zu drücken. Es sei denn, wir leihen am Flughafen... Dann spart man sich ja den Stadtverkehr!

Samstag, 17. Mai 2008

9. Mai: Erasmus-Day

An uns Erasmus-Studenten war eine Aussendung per E-Mail erfolgt, ob sich ein paar bereit erklären würden, ihre Heimatuniversitäten kurz auf diesem Erasmus-Day zu präsentieren.
Ebenso wie Helena meldete ich mich. Helena berichtete mir, dass ihr Mitbewohner, der sich ebenfalls gemeldet hatte, bereits wie verrückt am Herumbasteln an einer Power Point Präsentation sei. 2 h bevor die Veranstaltung anfing bekam ich ein schlechtes Gewissen und managte es dann doch noch, innerhalb von 1h meinen Kurzvortrag inklusive Power Point fertigzustellen.
Als wir (nach endlos langem Suchen) endlich den Vortragsraum gefunden hatten, gleich 2 Überraschungen: Das war keineswegs eine kleine Veranstaltung, wie wir es uns vorgestellt hatten!!! Da waren, so überschlug ich, ca. 200 Leute anwesend. Es war ein großer Lehrsaal und die gesamte Aufmachung - sowohl des Raumes, der mit Mikrofonen ausgestattet war, der Kameramann, als auch die Leute, die der Veranstaltung einen offiziellen Anstrich geben sollten (Universitätspersonal im Anzug) - entsprach nicht unseren Vorstellungen dieses Abends. Schlagartig war ich froh, mir mein beiges Sakko angezogen zu haben, wegen dem mich Tona zuvor noch ein bisschen belächelt hatte.
Die nächste Überraschung war: Man konnte gar keinen Beamer für eine Power Point Präsentation benutzen, weil die Leinwände bereits für eine Einspielung des Universitätslogos besetzt waren. Nun stand ich praktisch wieder ohne Vorbereitung da, was mich ein wenig beunruhigte. Helena war zu müde und würde nicht kommen. Außer mir...hauptsächlich Südeuropäer, die sich gar keine Gedanken gemacht hatten, was sie da draußen dann erzählen würden. Gut, das beruhigte mich schon etwas. Alexandra, die Niederländerin, setzte sich neben mich und mit ihr beriet ich mich noch kurz, was zu sagen sei. Es würde schon klappen.
Ich war die 3. auf der Liste, die zum Reden hinausgehen sollte. Die ersten beiden wurden aufgerufen. Erschienen nicht. Vermutlich hatten sie genauso wie ein Bekannter von mir, ein Franzose, der später hinausgehen hätte sollen, Muffensausen bekommen, als sie den offiziellen Anstrich gesehen hatten.
Ich war also die erste, die die Ehre hatte zu sprechen. Und eigentlich wars dann auch gar nicht so schlimm. Einige meiner Statements sorgten für unheimliche Erheiterung und Applaus erntete ich für: "And at our dormitories in Klagenfurt, the parties are LEGAL. And we have fun!" (Anmerkung: Parties in den Studentenheimen sind prinzipiell laut Administration verboten! In erster Linie, weil die Nachbarn dann immer die Polizei rufen, aber auch, weil sich einige Leute leider trotz ihres Alters nicht zu benehmen wissen).
Nach der Veranstaltung eine Überraschung - wie angekündigt - und die war wirklich toll: Sie hatten im Hof zwischen dem Neuen Philosophiegebäude und dem Verwaltungsgebäude (eine Größe, die ca. einem Sportplatz entspricht) ein Buffet errichtet. Weiß umkleidete Tische und Sessel standen bereit und vorerst wagten sich viele nicht, dort Platz zu nehmen, weil wir annahmen, das sei nur für die "Ehrengäste". Und das Buffet war einfach der Wahnsinn!
Denis und Tona beim Schlemmen ...

Mein 23.Geburtstag

Ich bin ja nicht gerade dafür bekannt, tolle Geburtstage zu planen... Bzw plane ich vielelicht doch etwas, überlege es mir aber anders und verwerfe die ganze Idee wieder.
Ungefähr so war es auch dieses Jahr wieder: Ich überlegte, eine Party in Karl und Denis Wohnung zu machen. War dann aber zu faul die näheren Umstände zu planen (Leute einzuladen, etc...) und verlautbarte dann gleich einmal, ich werde an meinem Geburtstag, der dieses Jahr auf einen Montag fiel, gar nichts machen. Bis einschließlich Sonntag waren ja auch Osterferien und die meisten Leute noch irgendwo unterwegs, in der Türkei, auf den griechischen Inseln oder auf Chalkidiki.
Sonntag abend eine Nachricht im Skype von Tona: "Hey...was machst du an deinem Geburtstag?" "Gar nichts!" "Nein, das geht nicht!!! Helena sagt auch, wir müssen was machen..." Und somit war aus der Idee, gar nichts zu machen, nichts geworden. Schnell kontaktierte ich Karl und Denis, die beide nichts dagegen hatten, in ihrer Wohnung meine Geburtagsparty abzuhalten, die ich aber im (sehr) kleinen Rahmen halten wollte.
Gemeinsam mit Helena ging ich einkaufen, um ein wenig Fleisch zu grillen und Kartoffeln zu braten, Bier einzukaufen und überdies nahm ich mir vor, mich an einen Kaiserschmarren zu wagen.
Tatsächlich kamen zu der Feier auch wirklich nur so wenig Leute, wie ich es mir gewünscht hatte (das artet immer recht schnell aus, dann finden sich plötzlich 40 oder mehr Erasmusstudenten ein, wovon man oft die Hälfte dann gar nicht kennt). Wir waren 10 und alle halfen mir total lieb bei den Essensvorbereitungen - übernahmen sogar den Großteil, weil ich verzweifelt war und keine Ahung hatte, wie am besten für so viele Leute was bereitzustellen war.
Gegen Mitternacht bekam ich mein Geschenk: Ein Griechisches Kochbuch!!! Hier wird mir immer unterstellt, ich sage, ich könne nicht kochen, weil ich einfach zu faul bin es zu probieren. Die Sachertorte hat wohl zu hohe Erwartungen erzeugt...
Mein Kaiserschmarrn war auch genießbar - ich hatte sogar an das Marillenkompott gedacht - und die Party in der kleinen Runde wirklich nett!
Ich hatte ja auch noch nie eine Geburtstagsparty auf einer Dachterrasse mit Blick übers Meer!
Vielen Dank für die Glückwünsche allerseits!

Mittwoch, 7. Mai 2008

Ephesus

Für Samstag hatten wir uns einen Tagesausflug nach Ephesus ausgemacht. Mit dem Auto fuhren wir dorthin – ca. 120 km.
Nach einem Besuch im „Virgin Mary House“ (wo sie gestorben sein soll), besuchten wir die Ruinen von Ephesus. Mit den beiden Amphitheatern und den zahlreichen Säulen und roten Mohnblumen überall dazwischen, dazu ein Heugeruch, war es wirklich toll. Zwar bevölkerten bereits viele andere Touristen das Gelände, aber ich denke, dass die Zeit trotzdem besser gewählt war als irgendwann im Hochsommer – wo man hier vermutlich wirklich zu Tode brät!
Gesamt gesagt: Ephesus war echt toll!!!
Anschließend fuhren wir noch ein Stück weiter, in eine andere Stadt am Meer (deren Namen ich leider nicht mehr weiß), um dort zu baden. Ein sehr schöner Strand, nicht zu viele Leute, toll türkises Wasser, aber leider noch etwas kalt. Ich blieb somit nicht besonders lang drinnen.
Auf der Rückfahrt war ich bereits ziemlich müde und als die anderen am Abend ausgingen, blieb ich daheim und ging früh schlafen. Immerhin stand mir eine Reise von Izmir nach Thessaloniki bevor – allein.
Die Rückreise klappte dann auch recht gut, auch wenn ich 3 Stunden Aufenthalt in Istanbul hatte, es nicht gerade warm war und ich vorerst nicht wusste, wie ich mir die Zeit totschlagen konnte. Essen ging und schließlich einen Warteraum fand, in dem ich mich hinsetzte und schon erste Tagebucheinträge über unseren Türkeiaufenthalt handschriftlich auf meinem Mininotizblock festhielt. Und somit - ENDLICH – kann ich meinen Türkeibericht abschließen :-) !!!

Dienstag, 6. Mai 2008

Izmir Stadterkundung


Unser erster Tag in Izmir war unserer eigenen Stadterkundung gewidmet. Unser Gastgeber musste arbeiten gehen, führte uns aber zuerst ins Stadtzentrum und erklärte uns so ungefähr, wo wir was finden konnten.
Wir wollten uns zuallererst einen Stadtplan besorgen. Das war aber gar nicht so einfach. Karls Tip: In eines der teuersten Hotels gehen, die haben an der Rezeption eigentlich immer Stadtpläne. Und weil’s so teuere Hotels sind, können die einen auch nicht einfach so wegschicken... Ist eigentlich ein ganz guter Tip. Nur... die beiden Hotels, wo wir es zuerst versuchten, waren anscheinend doch nicht gut genug, um Stadtpläne parat zu haben. OK, es sei verziehen, da noch nicht Saison ist, und überdies Izmir nicht DIE Touristenstadt schlechthin ist. Wir landeten in einer Einkaufsstraße und Tona und ich waren begeistert. Karl dagegen überhaupt nicht und schlug vor, wir sollten uns aufspalten und später wiedertreffen. Das wollten wir aber auch nicht, also gingen wir gemeinsam wieder zum „Hauptplatz“ zurück, nachdem wir uns ein Eis gekauft hatten und an der Wiese an der Promenade verzehrt hatten.
Izmir, so meinte unser Gastgeber, der auch Thessaloniki kennt, hat einen ähnlichen Aufbau. Auch in einer Bucht gelegen, ebenfalls eine Promenade... Nur das tolle: an der Promenade gibt es so viele Wiesenstücke zum Hinsetzen, sie ist wesentlich breiter und die Straße, die dann vor der ersten Häuserzeile vorbeigeht auch nicht so stark befahren.
Wir besuchten den Bazar. Auf dem war wesentlich mehr los als in Istanbul, ein ziemliches Gewühl. Ich kaufte mir einen schwarzen Rock mit weißen Punkten J. Dann schlug ich vor, zu der Burg am Hügel zu gehen, die weder Karl noch Tona ausmachen konnten, und mir schon unterstellten, es gäbe da gar nicht wirklich eine Burg. Trotzdem ließen sie sich überreden, auch wenn Tona anfangs nicht so begeistert war. Erst als ich meinte, sie könne ja daweil auch da warten und sich mit ein paar netten türkischen Männern unterhalten, war die Sache geklärt.
Wir liefen durch ein paar Gassen den Hügel rauf und das Stadtbild änderte sich rasch: statt den Wolkenkratzern waren es wieder kleine Häuser. Enge Gassen. Kinder, die rumlaufen und spielen und uns irgendwas zurufen, was wir nicht verstehen können. Mittelalte Frauen mit Kopftuch, die uns anlächelten (die Mädels in unserem Alter tragen weder in Istanbul noch in Izmir alle Kopftuch. Ganz im Gegenteil, in Izmir laufen auch einige rum, die fast denen aus Thessaloniki Konkurrenz machen würden. Nur die Ausschnitte sind nicht ganz so tief und die Röcke nicht ganz so kurz). Oben auf der Burg machten wir einen Rundgang, sahen uns die Stadt in alle Himmelsrichtungen an. Es war allerdings ziemlich windig, so gingen wir zurück an die Promenade, holten uns wieder ein Eis (bereits das Dritte an diesem Tag) und warteten, bis unser Gastgeber kommen und uns holen würde.

Freitag, 2. Mai 2008

Letzter Tag in Istanbul

Auch an unserem letzten Tag in Istanbul stand volles Programm an: Zuerst eine Besichtigung des Domhabace-Palastes, der in relativer Nähe unserer Unterkunft direkt am Bosporus lag. Ebenfalls ein sehr eindrucksvolles Gebäude und sicherlich einen Besuch wert, wer auch immer nach Istanbul kommen sollte!!! Dort besichtigten wir dann auch den Harem, den wir im Topkapi-Palast zu sehen verabsäumt hatten. Anschließend liefen wir noch eine Weile durch die Stadt, zu diesem Turm der da anscheinend recht bekannt ist und auch ziemlich markant das Stadtbild prägt. Da aber nur wieder ein Museum drin war (und wir von Besichtigung eigentlich genug hatten), ließen wir es bleiben, hineinzugehen.

Donnerstag:
In der Früh brachen wir Richtung Izmir auf. Eine unheimlich bescheuerte Wahnsinnsreise :-D. Zuerst mit der Fähre über den Bosporus, dann mit dem Taxi, mit einem Kleinbus nach Izmit, mit einem Truck irgendwohin kurz vor Bursa, mit einem Reisebus nach Bursa, dort einen unglücklichen dummen Aufenthalt und schließlich mit einem Reisebus nach Izmir weiter.
Wenigstens wurden wir dort netterweise gleich direkt von unserem neuen Gastgeber mit dem Auto vom Busbahnhof abgeholt.
Ein wenig überrascht stellten wir fest, dass er noch bei seinen Eltern wohnte. War aber total nett, der Vater ging gleich, um uns noch was zu Essen zu holen (ein Hühnchen), falls die Spaghetti nicht ausreichen sollten.
Und somit fielen wir dann auch diesmal wieder todmüde ins Bett.

Princess Islands und Turkish Bath

Wieder früh aufgestanden und mit einem der ersten Fährboote auf die Princess Island gefahren. Die Fahrt dorthin dauerte rund 1,5 Stunden. Das Wetter war gut, wenn auch mit ein paar Wolken, und wir entschlossen uns dort, Fahrräder zu mieten und die Insel abzufahren. So groß ist die nämlich dann auch wieder nicht - wenn ich mich recht erinnere ca. 4,5 km in der Längenausstreckung, 2 km in der Breite.
So fuhren wir rum, abwechselnd in ziemlicher Hitze, nach einem Strand ausschau haltend, dann wieder fast frierend, wenn wir in eine windige Ecke einbogen. Schließlich war eine der Finninnen weg, die mit uns reiste, wir hielten Ausschau nach einem Strand, fanden aber keinen schönen und fuhren dann in den niedlichen Ort zurück, wo die Boote anlegen. Dort gaben wir die Räder zurück und gingen Essen.
Worüber ich ziemlich froh war: Während des gesamten Türkeiaufenthaltes hatte ich keine Probleme mit dem Essen und Verdauungsprobleme.
Gut, Baden geganen sind wir nicht, einen leichten Sonnenbrand haben aber die einen oder anderen (zB ich) schon davongetragen. Und ohnehin stand als nächstes ein Besuch in einem Hamam (Türkischen Bad) auf unserer Liste. Und da drin (Dampfbadmäßig) war es ohnehin so heiß, dass wir uns gegen Ende hin wieder nach draußen sehnten!

2. Tag: Topkapi Palast und Bazar

Um 8:00 Uhr klingelte der Wecker und ursprünglich wollten wir dann gegen 9.00 Uhr, pünktlich bei Öffnung des Palastes, bei der Kassa sein. Dorthin zu finden oblag mir und ich machte eine Straßenbahnstation ausfindig, die den Namen „Topkapi“ trug. Dummerweise lag diese Station nicht, wie angenommen, am Palast, sondern bereits fast außerhalb der Stadt. Wir hatten uns natürlich verfahren und mussten rund 2/3 der Strecke wieder zurückfahren, wodurch wir etliches an Zeit verloren. Wenigstens schimpfte niemand mit mir. Gott sei Dank war die Menschenschlange vorm Eingang noch nicht so lange und wir mussten nicht übermäßig warten.
Das Palastgelände selbst ist SEHR weitläufig. Um alle Räume besichtigen zu können, braucht man vermutlich einen ganzen Tag. Wir sparten den Harem aus und auch von den anderen Räumen sahen wir nicht alles, trotzdem verbrachten wir mehr als 4 Stunden auf dem Gelände, bevor uns der Hunger zu plagen begann und wir uns auf Futtersuche begaben: Kebap. Wieder einmal. Der gesamte Istanbulaufenthalt stand unter dem Zeichen von Kebap-Essen. Allerdings – wie Antonia richtig bemangelte – geben die dort keine Sauce dazu, wodurch das Ganze ein wenig trocken schmeckt. Fazit: In Deutschland/Österreich ist das Kebap besser ;-)!
Unser nächster Programmpunkt: der Gewürz-Bazar (oder: ägyptischer Bazar), und gleich anschließend der Grand-Bazar. Die waren zwar beide nicht so extrem bevölkert, dass sich alles drin wuzelte, aber mir wurde es dennoch nach einer Zeit zu viel. Witzig fand ich aber wirklich, dass Karl sich ein Musikinstrument dort kaufte, etwas gitarrenähnliches (den Namen konnten wir uns trotz mehrmaliger Nennung nicht merken, weswegen wir dann im Endeffekt auch einfach aufgaben). Und dieses tolle Gerät konnte er von nun an mitschleppen. Immer wieder wurde er von den Leuten auf der Straße, oder wo immer wir hingingen, gefragt: „Oooh, you can play this?“ Und immer wieder war seine Antwort, lachend: „Noooo... but I will learn... someday, maybe!“. Woraufhin er ein paar Mal gleich Kostproben und „Unterrichtsstunden“ auf der Straße bekam.
Das andere Dumme an unserem Bazarbesuch war, dass, obwohl wir gesamt nur 6 Leute waren, immer jeder irgendwo anders hinwollte und schaun wollte, und die Übrigen weitergehen wollten. Nachdem Denis, Anna und Karl sich auch noch mit Wasserpfeifen ausgestattet hatten, war die Shoppingtour vorüber und wir gingen zur Wohnung zurück. Aufgehalten wurden wir dann aber doch wieder: Und vom Sohn eines Lokalbesitzers auf einen Apfeltee eingeladen, der sich in weiterer Folge zu Raki (oh Gott), Orangenscheiben und Baklava (Süßigkeiten) ausweitete. Der Grund dafür stellte sich auch bald heraus: Wir waren 4 Mädels und nur 2 Burschen. Und da waren die Freunde des Sohns... die nach 15 Monaten Militär auf der Suche nach Freundinnen sind. Karl saß mir gegenüber und wurde gefragt, ob er mein Freund sei. Die Situationskomik: Er schüttelt den Kopf, ich nicke. Wenig später wird er noch mal gefragt, ich bejahe wieder, er diesmal: „Yes, more or less... somehow!“. Naja, er wurde beglückwünscht und ich hatte meine Ruhe!
Wir hatten uns ursprünglich überlegt, am Abend auszugehen. Waren aber, vor allem durch das viele Herumlaufen am Palastgelände, zu müde und bevorzugten es, gleich ins Bett zu gehen.

Donnerstag, 1. Mai 2008

Istanbul: Ankunft und erste Stadtbesichtigung: Agia Sofia und Blaue Moschee

Um 22:00 Uhr Samstagabends erfolgte unsere Abfahrt von Thessaloniki. Die Reiseagentur hat im Übrigen im Nachhinein ihrem Namen („Crazy Holidays“) alle Ehre gemacht...!
Der Bus war zur Hälfte – wenn nicht mehr – mit Erasmusstudenten gefüllt, die die 2 Wochen Osterferien nutzten, um in die Türkei, bzw. hauptsächlich nach Istanbul, zu fahren.
Denis hatte für mich bereits ein Rückticket für Mittwoch reserviert. Im Bus saß ich neben Karl und wir hatten eine ziemlich nette Zeit zum Quatschen, bis ich einschlief - wobei ich auch so ziemlich die Einzige war, die das im Bus fertigbrachte.
Gerade angekommen mussten wir erst einmal den Bus suchen, der uns nach Beshiktas bringen würde, wo uns unser Gastgeber abholen würde. Und die erste positive Überraschung: Der Bus fuhr bereits an, aber als der Busfahrer uns anlaufen sah, blieb er noch mal stehen. Die nächste Überrashcung erfolgte kurz nach dem Aussteigen in Beshiktas, der Endstation, als uns plötzlich der Busfahrer noch mal nachlief und Denis seine im Bus verschlampte Kreditkarte nachtrug.
Ziemlich müde mussten wir doch noch warten (und aßen in der Zwischenzeit Frühstück), weil unser Bus aus Thessaloniki ca. 1 h zu früh angekommen war. Folgend legten wir uns in der Wohnung unseres Gastgebers – ein Software Engeneer in einer Bank – gleich aufs Ohr. Allerdings nur für 3 Stunden. Dann klingelte unser Wecker und wir brachen zu unserer ersten Stadtbesichtigungstour auf: Die Agia Sofia war dabei unser erster Anlaufpunkt, wie vermutlich für die meisten Touristen, die nach Istanbul kommen: Wirklich schön und genauso beeindruckend wie unser nächster Programmpunkt: die Blaue Moschee, in der wir uns auch nicht verschleiern mussten, lediglich die Schuhe ausziehen und die Schulternbedecken. Innen setzten wir uns ein paar Minuten auf den Teppichboden, mit dem die gesamte Moschee ausgelegt ist, und bewunderten die Wände und Fenster.
Außer uns hörten wir auch immer wieder deutsche Touristen herumlaufen, und wir hatten andauernd die Möglichkeit, griechische Konversationsfetzen mitzuhören. Wir kamen in den Genuss des Straßenverkaufs, der usn auch weiterhin ganz gut versorgen würde: Maiskolben, Maroni, Obst und Süßigkeiten.... Vor allem Karl konnte dem nie wiederstehen, wenn er irgendwo etwas Neues sah.
Dass Istanbul echt soooooo viel zu bieten und besichtigen hat, hatte ich mir nicht gedacht! Dazu neben den unheimlich vielen - und schönen! – alten Bauwerken supermorderne Wolkenkrater, eine tolle Skyline. Der Verkehr ist auf jeden Fall besser geregelt als hier in Griechenland und das bei einer Stadt mit 14 Millionen Einwohnern.
Glücklich und mit dem Tag zufrieden gingen wir ins Bett. Tona und ich auf einer breiten Couch, Anna und Karl am Boden und Denis im anderen Zimmer. Ursprünglich wollten wir ja ALE ins gleiche Zimmer (es entwickelte sich unheimlich schnell ein starkes Zusammengehörigkeitsgefühl), aber für Denis war am Boden einfach kein Platz mehr!
Und weil wir uns für Montag recht viel vorgenommen hatten, kamen wir wieder nicht drumherum, den Wecker zu stellen :-( ...