Um 8:00 Uhr klingelte der Wecker und ursprünglich wollten wir dann gegen 9.00 Uhr, pünktlich bei Öffnung des Palastes, bei der Kassa sein. Dorthin zu finden oblag mir und ich machte eine Straßenbahnstation ausfindig, die den Namen „Topkapi“ trug. Dummerweise lag diese Station nicht, wie angenommen, am Palast, sondern bereits fast außerhalb der Stadt. Wir hatten uns natürlich verfahren und mussten rund 2/3 der Strecke wieder zurückfahren, wodurch wir etliches an Zeit verloren. Wenigstens schimpfte niemand mit mir. Gott sei Dank war die Menschenschlange vorm Eingang noch nicht so lange und wir mussten nicht übermäßig warten.
Das Palastgelände selbst ist SEHR weitläufig. Um alle Räume besichtigen zu können, braucht man vermutlich einen ganzen Tag. Wir sparten den Harem aus und auch von den anderen Räumen sahen wir nicht alles, trotzdem verbrachten wir mehr als 4 Stunden auf dem Gelände, bevor uns der Hunger zu plagen begann und wir uns auf Futtersuche begaben: Kebap. Wieder einmal. Der gesamte Istanbulaufenthalt stand unter dem Zeichen von Kebap-Essen. Allerdings – wie Antonia richtig bemangelte – geben die dort keine Sauce dazu, wodurch das Ganze ein wenig trocken schmeckt. Fazit: In Deutschland/Österreich ist das Kebap besser ;-)!
Unser nächster Programmpunkt: der Gewürz-Bazar (oder: ägyptischer Bazar), und gleich anschließend der Grand-Bazar. Die waren zwar beide nicht so extrem bevölkert, dass sich alles drin wuzelte, aber mir wurde es dennoch nach einer Zeit zu viel. Witzig fand ich aber wirklich, dass Karl sich ein Musikinstrument dort kaufte, etwas gitarrenähnliches (den Namen konnten wir uns trotz mehrmaliger Nennung nicht merken, weswegen wir dann im Endeffekt auch einfach aufgaben). Und dieses tolle Gerät konnte er von nun an mitschleppen. Immer wieder wurde er von den Leuten auf der Straße, oder wo immer wir hingingen, gefragt: „Oooh, you can play this?“ Und immer wieder war seine Antwort, lachend: „Noooo... but I will learn... someday, maybe!“. Woraufhin er ein paar Mal gleich Kostproben und „Unterrichtsstunden“ auf der Straße bekam.
Das andere Dumme an unserem Bazarbesuch war, dass, obwohl wir gesamt nur 6 Leute waren, immer jeder irgendwo anders hinwollte und schaun wollte, und die Übrigen weitergehen wollten. Nachdem Denis, Anna und Karl sich auch noch mit Wasserpfeifen ausgestattet hatten, war die Shoppingtour vorüber und wir gingen zur Wohnung zurück. Aufgehalten wurden wir dann aber doch wieder: Und vom Sohn eines Lokalbesitzers auf einen Apfeltee eingeladen, der sich in weiterer Folge zu Raki (oh Gott), Orangenscheiben und Baklava (Süßigkeiten) ausweitete. Der Grund dafür stellte sich auch bald heraus: Wir waren 4 Mädels und nur 2 Burschen. Und da waren die Freunde des Sohns... die nach 15 Monaten Militär auf der Suche nach Freundinnen sind. Karl saß mir gegenüber und wurde gefragt, ob er mein Freund sei. Die Situationskomik: Er schüttelt den Kopf, ich nicke. Wenig später wird er noch mal gefragt, ich bejahe wieder, er diesmal: „Yes, more or less... somehow!“. Naja, er wurde beglückwünscht und ich hatte meine Ruhe!
Wir hatten uns ursprünglich überlegt, am Abend auszugehen. Waren aber, vor allem durch das viele Herumlaufen am Palastgelände, zu müde und bevorzugten es, gleich ins Bett zu gehen.
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