Mittwoch, 30. Jänner 2008

Kino & Shopping-Mall

Am Vormittag gingen wir zu unserer Sekretärin der Language School und baten sie, uns bezüglich eines Kinobesuchs zu beraten. Prompt checkte sie für uns das Programm und rief sogar im Kino an.

Aufgrund der Location - in einer Shoppingmall, dem Mediterranean Cosmos - machten wir uns schon etwas früher auf den weg, um uns dort noch etwas umgucken zu können. Große Begeisterung über die Größe des Einkaufszentrums und der Entschluss, bald wiederherzukommen folgten. Nicht zuletzt, weil gerade Abverkauf ist, und die Sachen echt billig! Zum Einkaufen ist es hier allgemein wesentlich besser als daheim!!!

Der Kinofilm - wie üblich auf Englisch mit Griechischen Untertiteln - war nicht soooo wirklich meines: Zu polarisierend wurde der Verdienst der Amerikanischen Waffenlieferungen an Afghanistan zum Kampf gegen die Sowjetunion dargestellt, und der Schlussatz, der ca. etwas wie "We did so great, we just messed it up in the end" (der großartige amerik. Verdienst zur Befreiung Afghanistans, leider dann kein Geld mehr für den Bau von Schulen eingesetzt) lautete, war halt absolut nicht mein Ding... Vllt. lediglich Propaganda zum Aufpolieren eines angeschlagenen Images der Kriegsführung :-/


Auch heute fuhren wir dann nach dem Sprachkurs noch mal raus zum Mediterranean Cosmos, um uns intensiver umzusehen. Meine Freunde darüber, dass hier die Dinge, die ich anprobiere, zu 80 % auch perfekt passen, teilten nicht alle. Die meisten sind mit den Größen hier nicht zufrieden, aber vorallem die Hosengrößen finde ich toll!
Heute würde die nächste Party anstehen, morgen wäre ohnehin frei. Allerdingsbin ich schon ein wenig müde, morgen könnten wir außerdem einen Auflug ans Meer ausßerhalb der Stadt machen, wenn wir nicht den ganzen Tag verschlafen.
Ein Erzbischof ist nämlich vor 2 Tagen verstorben, wodurch Trauertage eingelegt sind (civil service has off). Und somit kein Sprachkurs morgen.

Trip to Meteora

Nach Anlaufschwierigkeiten (Aufstehen um 6.30 Uhr), einen passenden Bus suchen (normalerweise laufen wir ja in der Früh immer zu Fuß zur Universität), konnten wir es uns im Bus bequem machen, es lagen ja ohnehin rund 4 Stunden Fahrt zu den Meteora-Klöstern vor uns.
Abfahrt war mal wieder verspätet: unser Portugiese hatte verschlafen - die Burschen hatten sich eingebildetet, sie müssen (fast) die ganze Nacht durchmachen und kamen nur für eine kurze Dusche in die Wohnheime zurück.
Ich hatte aber ausreichend Schlaf bekommen und blieb so die Fahrt über - einigermaßen - wach. Vorsorglich hatten die Meisten ihre MP-3-Player mitgenommen, den unsere Führerin ist zwar äußerst kompetent und ihre Ausführungen echt interessant und lebhaft, allerdings übertreibt sie gerne und überflutet uns dann auch gleich dazu auf den Fahrten zu/von den Sehenswürdigkeiten. Und das ist nun halt mal die Zeit, wo wir lieber relaxen, dösen oder schlafen wollen.

Wir besichtigten 2 Klöster, begleitet von den Ausführungen der Führerin (alles auf Engisch natürlich, wodurch es zB für die Italiener mangels Englischkenntnissen nicht so interessant ist).
Es gefiel uns allen echt sehr gut, schade war allerdings, dass uns VIEL ZU WENIG Zeit bleib. Es war nicht eingeplant gewesen, dass wir uns auch selbst umsehen konnten, oder zusätzlich ein wenig die Füße vertreten konnten.
Da wir (die nicht bis in den Morgen gefeiert hatten) nicht wirklich müde waren, beschlossen wir noch gleich im Bus, den Abend noch in Thessaloniki wegzugehen.
So kamen wir gegen 20.00 Uhr ins Heim zurück, brachen gegen 22.00 Uhr wieder auf.
Großartigerweise war es anders als Klagenfurt: da waren Leute unterwegs!!!!! Die Stadt war voll Menschen (und zwar nicht, wie bei uns um die Zeit dann - wie Antonia es ausdrückte "Die Assis"). Leider hatten wir keinen Tau, wohin eigentlich gehen, weswegen wir uns dummerweise für ein Lokal an der Promenade entschieden, von dem wir nachher annahmen, es wäre eine Art Treffpunkt für die Kids der örtlichen Oberschicht; Tolles Lokal, sehr vornehm, aber halt hauptsächlich Kids da, sodass wir uns schon ziemlich alt vorkamen. Für kulturelle Betrachtung war der Ort - nicht zuletzt wegen der tänzerischen Einlagen mancher Kids - nicht schlecht.
Wir entschlossen uns, weiterzugehen und einen Club zu suchen, in dem eine Erasmusparty steigen sollte. Ich habe keien Ahnung mehr, wie oft wir wen nach dem Weg fragten. Und jeder sagte irgendwas... Ein Beispiel: 2 Burschen, der eine sagt gleich, er spricht kein Englisch, lässt den anderen reden; der erklärt und erklärt. Helena: "Are you sure about this?" "No!" - er deutet auf seinen Freund "But he knows!" --> der hat aber kein Wort gesagt. Ich bekam fast einen Lachkrampf. Schließlich fanden wir dann aber doch noch eine Gruppe Griechen, die uns dann zum richtigen Lokal brachten... Da blieben wir dann bis knapp 3.00 Uhr und nahmen uns dann (nach einigem Suchen, weil wir das Taxisystem nicht so ganz durchschauten) ein Taxi heim. Der Fahrer war wieder ganz begeistert, dass ich aus Österreich kam und eine Unterhaltung auf Deutsch bahnte sich an.
Übrigens ist Taxifahren echt billig! Vom Zentrum zu uns mitten in der Nacht 3,50 €. So viel zahlt man bei uns alleine Standgebühr!

Mittwoch, 23. Jänner 2008

"Byzantine Museum" und zähe Nudelsuppe

Nach dem späteren Hinzutreffen des Slovaken und des Portugiesen ist unsere Sprachkursgruppe nun vollständig. Die Lektionen gehen weiter zügig voran – die Seiten bis zum Ende des Buches werden weniger, leider schrumpft bei manchen auch bereits die Motivation. I
Ich hatte gut daran getan, am Montag nicht zu lang aufzubleiben, denn so konnte ich den Besuch im byzantinischen Museum am Dienstag mehr genießen. Da gibt’s im übrigen die schönsten Toiletten, die ich bisher in Griechenland gesehen habe ;-) zum Sitzen diesmal.
Allein schon mal der Gang zum Museum ist eine weitere Beschreibung wert: Athina, die Sekretärin unserer Language School, erwartete uns direkt nach dem Unterricht bereits vor dem Gebäude mit den Worten: „Hurry up, we are late!“ Ok, mag ja sein.... Ein Blick auf ihre Schuhe (High Heels) verriet uns, dass wir diese Verspätung aber sicher nicht aufholen würden. Und so war es auch tatsächlich. Unsere Gruppe – allesamt in „normalen“ Schuhen, lief munter drauflos, bei jeder Kreuzung mussten wir dann aber warten, da wir ja die Richtung nicht wussten und die junge Frau einfach nicht nachkam. Vielleicht hätten wir doch unsere Burschen fragen sollen, ob sie ihr nicht anbieten sollen, sie zu tragen?!
Das Museum ist – natürlich – voll mit „really, REALLY old stuff“, wie es unser Portugiese (der nebenbei bemerkt Technik studiert) ausdrückte. Hintergründe von Mosaiken, Fresken, Ikonen, Stickerein, Schmuck, Grabbeigaben... wurden uns wieder von der gleichen Führerin wie bereits bei den beiden anderen Exkursionen nahegebracht, eine sehr lebhafte Frau, die einen Hang zur Dramatik und ein großes schauspielerisches Talent besitzt.
Inzwischen haben wir den griechischen Zahlenraum bis in die Millionen gelernt, was mich nicht besonders begeistert, denn die Hausaufgabe für heute waren (einfache) Rechnungen wörtlich niederzuschreiben. Und bekanntlich hab’ ich’s ja schon im Deutschen nicht so mit Rechnen. Und das Ganze jetzt noch auf Griechisch?!?!?Dummerweise bin ich außerdem auf die Idee gekommen, einmal das heiße Wasser unserer (wirklich coolen) Wasserspender am Gang auszuprobieren und mir eine Suppe zu machen, anstatt in die schöne Gemeinschaftsküche hochzugehen. Natürlich hatte ich wieder nicht daran gedacht, dass die NUDELN der Packerlsuppe kochen sollten, die sind halt jetzt ein bisserl zach.

Montag, 21. Jänner 2008

Wochenüberblick

Die erste Woche war schon irgendwie überwältigend. Ziemlich anstrengend von Zeit zu Zeit: ein permanentes Achtgeben, sobald man das Haus verlässt, nicht zusammengefahren zu werden (grüne Fußgängerampeln sind noch keine Garantie dafür, die Straße auch wirklich überqueren zu können).
Überwiegend sonnig oder leicht bewölkt mit Temperaturen um die 10°C-15°C ist es hier schon wesentlich angenehmer.
Besonders gern mag ich – auch wenn mir das Aufstehen doch immer schwer fällt – die Spaziergänge zur Universität in der Früh. Am Meer entlang, wenn die Sonne aufgeht, noch nicht so viele Leute unterwegs sind und es deswegen doch relativ gemäßigt laut ist. Der Geruch des Meeres, das coole „Regenschirm“-Kunstwerk, die vielen streunenden Hunde, die aber eigentlich total lieb sind und dann immer neben uns herlaufen – oft eine halbe Stunde lang, bis zu Uni.
Der Sprachunterricht geht rasch voran. Ist teilweise an der Grenze der Aufnahmekapazität unserer Gehirne angesiedelt und sorgt für so manches langes Gesicht – gerade gegen Ende des täglich 2-stündigen Kurses. Die Fortschritte sind demnach aber auch ziemlich groß. Mittlerweile bereits nach einer Woche bei Seite 70 angelangt (!!!), werden wir Ende der Woche so viel geschafft haben, wie Antonia an der Universität in 4 Monaten durchgenommen hatte.
Das Verstehen setzt nun schon langsam ein. Das selbst reden und schreiben benötigt allerdings noch so einige Übung...
Zu unserem Wohnheim: Die einzige Kakerlake, die ich bisher im Bad gesichtet habe, hält sich Gott sei Dank nun versteckt... Vielleicht wollte sie mich auch nur willkommen heißen?!
Unser Zimmer ist ständig sehr gut beheizt, weil das Rohr mit dem Heizöl durch unser Zimmer verläuft. Demnach haben wir die meiste Zeit das Fenster geöffnet und die Heizung angedreht und trotzdem ist es manchmal noch fast zu warm. Sogar mir.
Unsere tolle Gemeinschaftsküche im Gemeinschaftsstockwerk 7. Stock wird noch einen Eintrag für sich beanspruchen... und ein großes FOTO :-D!!! Wenn ich wieder einen neuen Fotoapparat habe, da meiner SCHON WIEDER auf unergründliche Weise verschwunden ist :-( Gestohlen - diesmal leider mit ziemlicher Sicherheit... Scheint hier ein ziemliches Problem zu sein. Ich weiß nicht, wie vielen Studenten aus dem letzten Semester und auch schon aus meiner Gruppe jetzt - in der Stadt etwas abhanden gekommen ist. In meinem Fall der Fotoapparat, bei anderen - noch schlimmer - das Geldtascher. Trotzdem bin ich jetzt ziemlich sauer - ist ja immerhin schon der 2. Apparat in einem Jahr!
Außerdem dient dieser Raum berühmt-berüchtigten Parties. Wie der Hippie-Party des letzten Freitags. Zu dieser hatten alle verkleidet zu kommen, weswegen wir mir noch ein Oberteil in der Stadt suchten, dass für die Party geeignet, aber auch gleichzeitig so noch weiter angezogen werden kann. Die Party war auch ein ziemlicher Erfolg, unser Security-Mann Kostas war irgendwann dann auch nicht mehr unten an der Türe, sondern bekam auch Schminke ins Gesicht, ein Glas mit Gesöff in die Hand und feierte mit uns. Bis die Polizei kam. Was aber auch keine großartigen Auswirkungen hatte: „HEY, guys, the police is here... SHUT UP, SHUT UP....“ ich weiß nicht wie oft der gleiche Spruch, ohne wirklich Wirkung zu erzielen. Konsequenzen gab es auf jeden Fall keine, die Party löste sich auch ohne Hast auf und man begab sich zu Bett.
Für die Leute aus meinem Kurs begann ein harter Tag: denn um 9:00 Uhr des nächsten Morgens fuhr der Bus unserer Exkursion nach Vergina vor der Uni ab. Dort besichtigten wir die archäologischen Stätten des Mazedonischen Königreiches, darunter das Grab König Philip II, des Vaters Alexander des Großen. Es wäre wirklich eine tolle Exkursion gewesen – wären wir nicht alle noch so tot vom Vortag gewesen. Die beiden Italiener hatten sich wohlweislich gleich nicht zur Exkursion angemeldet, um ausschlafen zu können. Wir bekamen unterdessen unsere Führung, bei der unsere Führerin wohl mitbekam, dass wir alle am Ende unserer Kräfte waren, und uns anwies, uns während ihrer Vorträge an die Wände hinzusetzen. Was umgehend angenommen wurde. Ich saß. Ich saß und war müde und plötzlich eingeschlafen, fing ich zu träumen an und schreckte wieder auf. 5 min vor Ende der Führung hielten Helena (die schon 2 Tage krank war) Helene (die auch saumüde war) und ich es nicht mehr aus und gingen raus, um uns in die Sonne zu setzen. Daheim fiel ich ins Bett. Was folgte war ein neuer Schlafrekord von 17 (!!!) Stunden. Meine polnischen Zimmerkolleginnen fragten mich am nächsten Mittag, ob alles in Ordnung mit mir sei. Sie hatten sich schon Sorgen gemacht um meinen Extremschlaf.

Dienstag, 15. Jänner 2008

Erste Fortschritte: der zweite Tag

Wir hatten uns aufgrund der Massentiertransportähnlichen Verhältnisse in den Bussen entschlossen, heute zu Fuß zur Uni zu gehen und da es nicht regnete, war unsere Entscheidung sicher nicht das schlechteste.
Der Unterricht war auch heute wieder interessant, wir schreiten schnell voran und inzwischen kann ich am 2. Tag bereits mehr auf Griechisch sagen, als nach 2 Monaten Bosnisch/Kroatisch/Serbischunterricht. Heute waren die Wiederholung von gestern, Wiederholung und weitere Ausführung der Ländernamen sowie Zahlen und noch ein paar andere Themen an der Reihe, bis uns die Köpfe rauchten. 2. Tag und wir haben bereits Seite 40 des Lehrbuches hinter uns...
Die Highlights während unseres gruppendynamisch gut gelungenen Annäherungsprozesses während des Mittagessens in der Mensa:
- In der Unterhaltung mit dem Italiener Mauro erzählte er mir, er sehe der sportlichkeitstauglichen Untersuchung skeptisch entgegen, weil er manchmal Probleme mit dem Herz habe. Ich verstand die Art des Problemes nicht wirklich und fragte nach: „I m sorry, I did not get it... what is the reason for your heartache?“ Woraufhin er ziemlich rot anlief und auch der andere Italiener zu lachen begann und ich momentan keine Ahnung hatte, was los war. Bald darauf realisierte ich, dass ich ein falsches Vokabel verwendet hatte... Schmerzen am Herz als „heartache“ zu übersetzen ( = Liebeskummer) war wohl nicht passend...
- Stefanos Englisch-Italienisch gemischter Satz: „La spina is the connection of the cable with the muro!“ à sollte heißen: “Die Steckeröffnung für das Verbindungskabel ist in der Wand”
- Griechische Kuriosität: Die Mensa ist ein Riesensaal und das Essen finde ich echt gut – um so besser, da es ja gratis ist J. Und wenn nun in diesem Riesensaal ein Student etwas fallen lässt (vor allem, wenn auch schön was zu Bruch geht), wird das mit Klatschen quittiert. Demnach war alle paar Minuten aus irgend einer Ecke zustimmendes Klatschen zu hören. Und beinahe wäre ich auch noch in den Genuss dieser Widmung gekommen, weil ich den Aktionsradius eines gestikulierenden Griechen kleiner geschätzt hatte und er mir beinahe mein Tablett aus der Hand geschlagen hätte. Am Ende des Tages bin ich nun eigentlich sehr zufrieden mit dem Verlauf, auch gerade, weil sich unsere Gruppe angenähert hat, inzwischen jeder so ziemlich das Wichtigste von anderen weiß (zumindest von den Leuten, die einen auch interessieren) und vor allem mit den Italienern und der Spanierin verstehe ich mich – neben den Deutschen natürlich – besonders gut.

Erster Tag an der „School for Modern Greek Language“

Pünktlich aufgestanden, pünktlich zum Bus, um pünktlich dazusein.... Natürlich klappt das nicht so. Denn: Die Busse sind dermaßen vollgestopft, dass wir den ersten passieren lassen mussten, ohne zusteigen zu können. Die nächsten, die kamen, waren nicht Linien, die wir nutzen konnten, so warteten wir eine weitere halbe Stunde (statt 15 Minuten, wie der eigentliche Fahrplan sein sollte), um dann glücklicherweise zusteigen zu können. Es folgte planloses Herumirren auf dem Unigelände. Im Endeffekt landeten wir statt in der Sprachschule im Erasmus-Büro, was aber insofern auch nicht schlecht war, weil wir so gleich mal unsere Anmeldung erledigen konnten und eine Bestätigung erhielten, mit der wir dann zur Bank gehen konnten, um unsere Miete für die Dauer des Sprachkurses einzubezahlen. Wenigstens wurde uns der Weg gewiesen, den Eingang fanden wir aber doch wieder nicht und mussten im Philology-Gebäude noch einmal nach dem Weg fragen. Eine Stunde verspätet kamen wir – die „korrekten“ Deutschen – dann doch an und fanden unsere Sprachgruppe in einem wirklich winzigen Raum vor. Wenigstens war niemand sauer auf uns, wir nahmen unsere Plätze ein und schon ging es mit dem Alphabet los. Der Sprachkurs war gut, aber auch ein bisschen anstrengend und ich war echt froh, dass ich mit dem Alphabet bereits vertraut war, da wir sogar die Doppelbuchstabenverbindungen, die dann gemeinsam einen Laut ergeben, durchnahmen. Insgesamt wurden wir in diesen 3 Stunden nicht nur mit dem griechischen Alphabet vertraut gemacht, sondern auch mit dem einfachen Vorstellen unter Freunden und der höflichen Form desselben, sowie Herkunfts- und Länderangaben.
Da keiner von uns die Pässe mithatte (ich sagte ja: die „korrekten“ Deutschen), bekamen wir unseren Studentenausweis auch noch nicht und gingen also auch nicht in die Mensa essen, sondern machten uns gleich auf den Weg, um unsere Griechischbücher zu kaufen, die man angeblich in (fast) jeder Buchhandlung erhalten sollte. Die erste, in der wir waren hatte es natürlich nicht. Deto die zweite, die überhaupt gleich nur medizinische Literatur führte. Als ich aber in der dritten mit Fingerzeig auf meinen Schreibblock mein Anliegen vorbrachte „We are looking for this book“, bekamen wir es dann doch endlich – und einen € Rabatt gleich dazu, auch wenn ich eigentlich gar nicht danach gefragt hatte. Des weiteren wurde ich von meinen polischen Zimmerkolleginnen auf die Frage hin, ob unsere Stockwerde geschlechtergetrennt sein, aufgeklärt: „Yes. The boys are 2nd and 5th floor. And on the 5th floor, you can smell it. It’s a mixture of socks and perfume. No joke, you ll realise it…”

Montag, 14. Jänner 2008

Ankunft in Thessaloniki

Früh aufgestanden und zum Zug gebracht worden, müde die Fahrt hinter mich gebracht, wenigstens gleich den Bustransfer zum Vienna Airport bekommen und dann wurde es ernst. Probleme (wegen Übergewicht) ergaben sich aber nicht, ich bekam auch einen meiner geliebten Fensterplätze – bei dem größtenteils wolkenfreien Himmel toll, und da mir das Ganze sowieso ein bisschen unrealistisch erschien, war die Aufregung auch nicht so groß.
Ich hatte die Landebahn nicht kommen sehen und fragte mich schon, ob der den Flieger im Wasser absetzen wollte. Endlich am Boden, deutlich sichtbar die schwarzen Bremsspuren fast bis zum Ende des Rollfeldes – also dem Wasser... Einige Anrufe heim und zu Angi nach Finnland, dann kam Benthe und wir warteten gemeinsam auf die Ankunft der beiden Deutschen eine Stunde nach mir. Wir nahmen ein Taxi zum Heim und konnten dann erst mal den Eingang zum Heim nicht finden. Schließlich doch... Ein Hausmeister machte uns auf und führte uns auf die Zimmer. Die Schlüssel hatte allerdings ein Kollege aus unserem Sprachkurs – der in der Stadt war. Essen holten wir von Goodys nebenan (so was wie Mc Donalds – fängt ja schon gut an mit der "gesunden" Ernährung!) und liefen auch gleich noch zum Supermarkt, ein paar Kleinigkeiten zum Essen zu kaufen.
Viel von der Stadt war noch nicht zu sehen. Allerdings, was schon mal gut war: wärmer als daheim :-)
Meine Zimmergenossinnen - 2 Polinnen, die Chemical Engineering studieren, sind auch voll nett.


Für Faszination sorgte auch der bei der Lifttüre angeschlagene Zettel zur Information der Studenten:
--> " ATTENTION PLEASE!
For your safety, DO NOT enter more than three (3) people in the elevators, there is a danger to be locked in them for HOURS"



Sonntag:
Benthe holte uns vor unserem Heim ab und zeigte uns, wie wir mit dem Bus in die Stadt fahren können. Dort wanderten wir die Strandpromenade entlang und sahen auch gleich einige der bedeutenden touristischen Stellen wie den Weissen Turm oder den Aristoteles Platz.
Außerdem spazierten wir auf das Gelände der Universität - um morgen zu wissen, wo wir um 9:00 Uhr genau sein müssen.

Ziemlich müde ging ich dann eigentlich auch schon recht früh ins Bett, um für morgen für den Sprachkurs ausgeschlafen zu sein.

Sonntag, 13. Jänner 2008

Ein Nachtrag aus den Weihnachtsferien: 10 Tage in Jerusalem und Palästina

(Achtung: Dieser Post wird noch bearbeitet/ergänzt werden ;-) der ist daweil noch eindeutig zu kurz....)


Ein turbulentes Weihnachten endete mit meiner Abreise zu Vroni nach Bayern, wo ich die letzte Nacht unserer gemeinsamen Reise nach Palästina mit meiner Reisegefährtin gemeinsam verbrachte.
Vronis Aufregung um das Wiedersehen mit ihrem Liebsten gipfelte in Befürchtungen, es wäre alles gar nicht mehr so toll, was sich im Nachhinein aber als unbegründet erwies.

Wir hatten Quartier im "Maison d'Abraham" bezogen, einem französischen Kloster nahe dem Ölberg. Unser Bungalow war nett, der Garten schön und die Aussicht auf den Felsendom und den Ölberg einmalig. Die schöne russisch-orthodoxe Kirche mit den goldenen Kuppeln zu besichtigen (die leider ziemlich eingeschränkte Öffnungszeiten hat), dazu kamen wir leider nicht mehr.
Das mitgebuchte Frühstück nahmen wir nicht so oft in Anspruch, 7-8 Uhr war einfach ZU früh, und so wurde der Wecker mal um mal mit der Schlummerfunktion weitergestellt, bis wir uns dann irgendwann gegen Mittag aus den Betten bequemten.

Das Bummeln durch die Gässchen Jerusalems verleitete uns immer wieder in die Läden, in denen uns die bunten Schmuckstücke, Taschen und Tücher faszinierten. Und einige Male konnten wir uns dann halt nicht zurückhalten ;-)

Falafel wurde die ersten Tage zu Grundnahrungsmittel, dicht gefolgt von Coca Cola und Shisha des Abends... Mein Favourit sind aber weithin die Mezze...

Glücklich dran waren wir nicht nur mit den so netten Menschen da, sondern auch mit dem Wetter, denn Sonnenschein begrüßte uns und blieb uns - zumindest mir, Vroni blieb ja noch 5 Tage länger - auch bis auf den letzten Tag erhalten. Dann regnete es und verpasste mir nasse Füße und Schuhe (über die sich das Sicherheitspersonal bei der händischen Gepäckskontrolle am Rückflug freuten *hehe*).

Was wir so gesehen haben:
- Betlehem, wohin wir dank Vronis Freund gleich am ersten Abend kamen und einen Spaziergang durch die Stadt unternahmen
- Die Grabeskirche
- Ramallah, der Besuch des Goethe Institutes dort, wo Vroni ihr Praktikum absolviert hatte und Besuche ihrer ehemaligen Sprachschüler
- das Tote Meer, in dem ich nicht auf dem Bauch liegend baden kann, weil mein Schwerpunkt "falsch" liegt und das überdies noch wesentlich kleiner war, als ich es mir vorgestellt hatte.
- Westjerusalem, nur eingeschränkt. Allerdings verbrachten wir Silvester dort, in einem Irish Pub und unsere Verwunderung äußerte sich dahingehend, dass zu Silvester nicht grad recht viel los war...

Bild:





Beduinen auf der Fahrt zum Toten Meer





Und durch einen Zufall kamen wir dann auch noch beim "The Last Path" bei den folgenden aus dem Felsen geschlagenen Bauwerken vorbei, die sich ziemlich versteckt in der Schlucht neben dem griechisch-orthodoxen Friedhof befanden:







Schon wieder, nach nur 10 Tagen, zurückzufliegen tat mir schon leid... Auch wenn mein Abschied mal wieder typisch war (mit Abschieden hab ichs nicht so) und beinahe in den Flughafentransferbus gestiegen wäre, mit nur einem kurzen "ok, then goodbye"), doch Vroni hielt mich zurück und drückte mich noch mal fest, immerhin stand ja doch ca. ein halbes Jahr getrennter Zeit bevor...
Lediglich 1 Woche in Österreich warteteauf mich, dann stand ja bereits mein Auslandssemester in Thessaloniki an, Trost war das aber trotzdem nicht wirklich. Gern wär ich noch geblieben, noch lieber hätte ich die Zeit ein wenig angehalten - so ca. 2 Wochen eingeschoben, die in der Zeitrechnung einfach nicht aufscheinen....

Während meines Nachtrages jetzt sitze ich bereits in Thessaloniki. Gut angekommen, bereits viel gestaunt, auch wenn ich noch gar nicht soooo viel gesehen habe.
Ein Eintrag über meine ersten Eindrücke wird in Kürze folgen :-)

Liebste Grüße, Ev