Montag, 21. Jänner 2008

Wochenüberblick

Die erste Woche war schon irgendwie überwältigend. Ziemlich anstrengend von Zeit zu Zeit: ein permanentes Achtgeben, sobald man das Haus verlässt, nicht zusammengefahren zu werden (grüne Fußgängerampeln sind noch keine Garantie dafür, die Straße auch wirklich überqueren zu können).
Überwiegend sonnig oder leicht bewölkt mit Temperaturen um die 10°C-15°C ist es hier schon wesentlich angenehmer.
Besonders gern mag ich – auch wenn mir das Aufstehen doch immer schwer fällt – die Spaziergänge zur Universität in der Früh. Am Meer entlang, wenn die Sonne aufgeht, noch nicht so viele Leute unterwegs sind und es deswegen doch relativ gemäßigt laut ist. Der Geruch des Meeres, das coole „Regenschirm“-Kunstwerk, die vielen streunenden Hunde, die aber eigentlich total lieb sind und dann immer neben uns herlaufen – oft eine halbe Stunde lang, bis zu Uni.
Der Sprachunterricht geht rasch voran. Ist teilweise an der Grenze der Aufnahmekapazität unserer Gehirne angesiedelt und sorgt für so manches langes Gesicht – gerade gegen Ende des täglich 2-stündigen Kurses. Die Fortschritte sind demnach aber auch ziemlich groß. Mittlerweile bereits nach einer Woche bei Seite 70 angelangt (!!!), werden wir Ende der Woche so viel geschafft haben, wie Antonia an der Universität in 4 Monaten durchgenommen hatte.
Das Verstehen setzt nun schon langsam ein. Das selbst reden und schreiben benötigt allerdings noch so einige Übung...
Zu unserem Wohnheim: Die einzige Kakerlake, die ich bisher im Bad gesichtet habe, hält sich Gott sei Dank nun versteckt... Vielleicht wollte sie mich auch nur willkommen heißen?!
Unser Zimmer ist ständig sehr gut beheizt, weil das Rohr mit dem Heizöl durch unser Zimmer verläuft. Demnach haben wir die meiste Zeit das Fenster geöffnet und die Heizung angedreht und trotzdem ist es manchmal noch fast zu warm. Sogar mir.
Unsere tolle Gemeinschaftsküche im Gemeinschaftsstockwerk 7. Stock wird noch einen Eintrag für sich beanspruchen... und ein großes FOTO :-D!!! Wenn ich wieder einen neuen Fotoapparat habe, da meiner SCHON WIEDER auf unergründliche Weise verschwunden ist :-( Gestohlen - diesmal leider mit ziemlicher Sicherheit... Scheint hier ein ziemliches Problem zu sein. Ich weiß nicht, wie vielen Studenten aus dem letzten Semester und auch schon aus meiner Gruppe jetzt - in der Stadt etwas abhanden gekommen ist. In meinem Fall der Fotoapparat, bei anderen - noch schlimmer - das Geldtascher. Trotzdem bin ich jetzt ziemlich sauer - ist ja immerhin schon der 2. Apparat in einem Jahr!
Außerdem dient dieser Raum berühmt-berüchtigten Parties. Wie der Hippie-Party des letzten Freitags. Zu dieser hatten alle verkleidet zu kommen, weswegen wir mir noch ein Oberteil in der Stadt suchten, dass für die Party geeignet, aber auch gleichzeitig so noch weiter angezogen werden kann. Die Party war auch ein ziemlicher Erfolg, unser Security-Mann Kostas war irgendwann dann auch nicht mehr unten an der Türe, sondern bekam auch Schminke ins Gesicht, ein Glas mit Gesöff in die Hand und feierte mit uns. Bis die Polizei kam. Was aber auch keine großartigen Auswirkungen hatte: „HEY, guys, the police is here... SHUT UP, SHUT UP....“ ich weiß nicht wie oft der gleiche Spruch, ohne wirklich Wirkung zu erzielen. Konsequenzen gab es auf jeden Fall keine, die Party löste sich auch ohne Hast auf und man begab sich zu Bett.
Für die Leute aus meinem Kurs begann ein harter Tag: denn um 9:00 Uhr des nächsten Morgens fuhr der Bus unserer Exkursion nach Vergina vor der Uni ab. Dort besichtigten wir die archäologischen Stätten des Mazedonischen Königreiches, darunter das Grab König Philip II, des Vaters Alexander des Großen. Es wäre wirklich eine tolle Exkursion gewesen – wären wir nicht alle noch so tot vom Vortag gewesen. Die beiden Italiener hatten sich wohlweislich gleich nicht zur Exkursion angemeldet, um ausschlafen zu können. Wir bekamen unterdessen unsere Führung, bei der unsere Führerin wohl mitbekam, dass wir alle am Ende unserer Kräfte waren, und uns anwies, uns während ihrer Vorträge an die Wände hinzusetzen. Was umgehend angenommen wurde. Ich saß. Ich saß und war müde und plötzlich eingeschlafen, fing ich zu träumen an und schreckte wieder auf. 5 min vor Ende der Führung hielten Helena (die schon 2 Tage krank war) Helene (die auch saumüde war) und ich es nicht mehr aus und gingen raus, um uns in die Sonne zu setzen. Daheim fiel ich ins Bett. Was folgte war ein neuer Schlafrekord von 17 (!!!) Stunden. Meine polnischen Zimmerkolleginnen fragten mich am nächsten Mittag, ob alles in Ordnung mit mir sei. Sie hatten sich schon Sorgen gemacht um meinen Extremschlaf.

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