Mittwoch, 27. Februar 2008

Irgendwo im Nirgendwo


Montag

Wir mussten früh los, um uns an der Uni anzumelden. Dachten wir zumindest. Also stand ich auf und richtete mich her, als meine neue Zimmerkollegin kam. Eine Medizinstudentin aus Tschechien. Ich musste aber gleich los, so konnten wir kaum reden. Auf der Uni traf ich sie dann wieder, sie schien mir nicht recht glücklich zu sei anschienend gab es Probleme, dass sie keinen Koordinator hatte.
Auch meine „Anmeldung“ lief nur schleppend, wir wurden von einem Gebäude ins nächste geschickt (ok, das ist auch in Österreich noch nicht viel anders), aber dieses Chaos, alleine schon beim Anstellen, wo einfach nirgends eine Schlange sondern immer nur eine Menschentraube ist, die drängelt und sich nach uneinsichtigen Kriterien in alle Richtungen hin verändert... Bei dem Sekretäriat der Philosophischen Fakultät gab ich aufgrund des Massenandrangs auf und ging stattdessen mal Mittagessen.
Zurück im Studentenheim dann die große Überraschung: meine Zimmerkollegin hatte offensichtlich genug. Sie telefonierte gerade heim, arrangierte ihren Rückflug und teilte mir mit, sie werde mit Ende der Woche zurückgehen nach Tschechien. Es war ihr zu chaotisch und sie meinte, ein Jahr ihres Studiums zu verlieren.
Und am Abend KOCHTEN wir! Diesmal allerdings keine Spaghetti, sondern Gemüse mit Reis und Hühnerfleisch J und das war ganz sicher nicht ekelig, weil sich dann ein Italiener zu uns setzte und mitaß. Und als Dank gleich die Teller mitnahm und abwusch, was uns ein bisschen erstaunte, aber nicht weniger freute J.

Dienstag

In der Früh zog meine eben gewonnene Zimmerkollegin wieder aus, bis zum Ende der Woche in die Wohnung zu zwei Freunden, die mit ihr gemeinsam den Griechischsprachkurs in Athen besucht hatten.Tona und ich langweilten uns ein bisschen und wussten nach dem Mittagessen nicht so recht, was wir machen sollten. Da kam uns die Idee, in die Hügel rund um Salonica zu fahren, auf einen Aussichtsplatz und uns dort ein wenig umzusehen. Mit Hilfe des Busplanes den Tona dabeihatte, fanden wir heraus, welche Busse dorthin gehen sollten. Wir gingen also zu einer der Hauptbusstationen, wo der Bus abfahren sollte. Fanden ihn natürlich nicht. 2 nette Griechen fragten uns, ob sie helfen können... Sie meinten, durch den Metrobau wären die Haltestellen zum Teil verlegt worden. Unser Busplan stimme nicht mehr. Also weiterlaufen zur nächsten größeren Station. Als wir ankamen waren wir schon ziemlich müde. Wir erwischten die Richtige Nummer, ließen uns in die freiwerdenden Sitze fallen und fuhren... und fuhren... und fuhren... in die Pampa. Um uns war auf einmal karge Landschaft, braunes Gestrüpp, kleine Orte und jede Menge Kasernen, die Hügel mit den viiiielen Sendemasten, die wir von Salonica aus immer sehen konnten, waren zwar da, aber dafür sahen wir die Stadt selbst, ja sogar das Meer, plötzlich nicht mehr. Wir kamen zur Endstation. Im Nirgendwo. Lachten über unseren tollen Ausflug und bestiegen den anderen Bus, der den Kreis, den wir gefahren waren, wieder schloss, zurück nach Thessaloniki. Dort kauften wir uns ein Eis und setzten uns vor dem Weißen Turm auf die Stiegen an der Promenade, warteten auf Benthe, die sich aus der Uni-Bibliothek zu uns gesellte und lauschten unseren Nachbarn: da saßen 2 junge Griechen, zu denen sich plötzlich 2 junge Türken gesellten und anfingen, über Länderfreundschaft und jeder soll doch jeden mögen zu reden. Wir mussten grinsen... Machten uns auf den Weg zur Mensa und am Abend hatte ich zum ersten mal hier das Problem, dass mir wirklich langweilig war L. Lernen für den Placementtest kam natürlich nicht in Frage à zu faul.

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