Sonntag, 24. Februar 2008

Volleyball, Sonne und Meer

Die Einweihungsfeier Karlsneuer Wohnung war nach einiger Startschwierigkeiten dann doch recht witzig. Denn als wir mal echt nimmer wussten, was wir noch machen sollten, kam jemand auf die Idee, das Personenratespiel zu spielen. Wir schrieben die bekannten Personen auf Zettel und klebten sie uns gegenseitig auf die Stirn: Flipper, Dornröschen und Schneewittchen, George Bush, Daisy Duck und Miguel Pinto (unser Kurskollege). Es kamen schließlich doch noch mehr Leute und da es sich beim größten Teil um Italiener/innen handelte, wurde es auch schnell lebhafter J.
Irgendwann brachen wir dann in die Stadt auf, um noch ins SKG zu gehen, ein Lokal, das speziell für Erasmusleute zu sein scheint. Da wir genau 8 Leute waren, die noch mitwollten, brauchten wir auch genau 2 Taxis. Die hatten wir auch schnell aufgehalten und stiegen ein. Das erste Taxi fuhr los, unser Taxifahrer konnte kein Englisch und den SKG-Club kannte er nicht. Also versuchten wir es mit „Hafen, Hafen“ auf Griechisch bzw Mauro befahl dem Taxifahrer andauernd, dem vorderen Taxi zu folgen. Mittlerweile waren allerdings rund um uns Taxis und ich konnte kaum mehr vor Lachen, als der Taxifahrer ein Taxi nach dem anderen zu Überholen begann, um das Richtige und unsere Leute wiederzufinden.
Es war ausgemacht worden, am Sonntag dann zusammen Volleyballspielen zu gehen.
Ich schlief recht gut, irgendwann klopfte es an meiner Türe. Bis ich mich jedoch bequemte aufzustehen und zu öffnen, war die Person schon wieder weg – Helena, wie ich annahm, um mich fürs Volleyballspielen aufzuwecken. Ich schlief wieder weiter, bis sie wieder klopfte und mich überredete, aufzustehen und mich fürs Volleyballspielen fertigzumachen. Ich bequemte mich unter die Dusche und dann marschierte der erste Teil unserer Gruppe los zum Sportplatz am Meer. Sonne, Blick aufs Meer, T-Shirts und Volleyball: Ein perfekter Sonntag!
Da wir uns den Platz mit einer anderen Gruppe teilen mussten, konnten nicht alle spielen. Weswegen ich einen großen Teil mit Helene, der Anna und Mauro beim Üben verbrachte.
Die Arme fingen dann auch bereits zu schmerzen an, doch tapfer spielten wir weiter. Nach ein paar Mal gewöhnt man sich eh wieder daran.
Helena tat mir allerdings leid, ihre Arme waren nicht nur unheimlich rot nach einer Zeit, sondern schwollen auch noch an à wird wohl einein gehörigen Bluterguss geben :-/
Als wir zurückgingen fragte einer der Italiener Karl, ob er noch Bier vom Vortag überhatte. Und als Karl bejahte, wollten die Burschen doch allen ernstes gleich hochgehen und ein Bier nachleeren. Die vor Freude glänzenden Augen wurden aber durch Helenas Weisung wieder ernüchtert: „BOYS! Don’t you want to take a shower???“ – Ich denke mal: sie wollten nicht, nein, aber sich jetzt diese Blöße zu geben wollten sie wohl auch nicht und so willigten sie darauf ein, das auf später zu verschieben und erst mal duschen und Abendessen zu gehen.
Dann kam ein großartiges Improvisieren: niemand von uns hatte wirklich mehr was zu Essen am Zimmer, also zusammenstückeln, zusammenbetteln und die Kühlschränke auf unseren Etagen durchsuchen, ob man sich da nicht eventuell was abzweigen könnte.
Schließlich schafften wir es zu Spaghetti mit selbstgemachter Sauce, die irgendwie schmeckte wie die Süßsauersauce beim Chinesen :-D. Nachdem ich das Gebräu selbst schon etwas misstrauisch begutachtete kam Mauro, riss die Augen weit auf und fragte: „How did you get THAT colour?!?“ „...Don’t ask, you don’t want to know“ er wollte aber und so zählte ich auf „Tomatos, ognion, garlic, Ketchup, some kind of melting cheese...“ „OK STOP IT!“ er drehte ich schnell um und lief aus der Küche. Sein Mitleid mit den Spaghettis, die im Wasser kochend wohl noch nicht wussten, welches Schicksal ihnen bevorstand, war ihm ins Gesicht geschrieben. Ich hatte ja schon befürchtet, das ganze sei nicht wirklich essbar, aber so schlecht schmeckte es dann doch nicht – wenn man chinesische Süßsauersauce auf Spaghettis als akzeptabel bezeichnen kann. In die italienisch Küche wird es aber – und das kann ich niemandem verübeln – sicher nicht aufgenommen!

Keine Kommentare: