Sonntag, 17. Februar 2008

Kochabend...

- Nachtrag zum 13. Februar 2008 -

Eine Woche mit 2 Geburtstagen: Marian und Mauro. Unsere Estin Helene kam dann irgendwie auf die Idee, das ganze gleich zu einem Kochabend zu machen: Mit Beteiligung aus jedem Land. Von der anfänglichen Begeisterung über diese Idee war dann nach bald nicht mehr viel über, vielmehr Beschwerden, weil niemand wusste, was er/sie kochen sollte.
Grummelnd begaben sich die ersten zu den Supermärkten. Auch ich hatte erst mal keine Ahnung und musste dann feststellen, dass sich alles „typisch“ österreichische nicht wirklich zum Zubereiten eignete (vor allem nicht in UNSERER Küche!). Die erste Überlegung, Schnitzel zu machen (was sogar ich noch hinbekommen sollte), konnte ich ohnehin gleich wieder verwerfen: Abgesehen davon, so viel Fleisch für so viele Leute zu kaufen, wobei wieder nicht abzuschätzen war, wer eigentlich überhaupt was wollte und Schnitzel ist ja dann doch ein ganzes Hauptgericht! Blieben noch Apfelstrudel, Kaiserschmarrn (*wääääh*) und Sachertorte...
Da meine eigenen Präferenzen eindeutig Richtung Sachertorte tendierten, entschloss ich mich für diese, soweit es mir möglich sein sollte, sämtliche Zutaten aufzutreiben...
Das Rezept holte ich mir schnell telefonisch von Mama ;-) Und dann stand mein erster, ernsthafter Kochversuch bevor (bis jetzt hatte ich es trotz 2 Jahren alleine wohnen noch nicht geschafft, wirklich etwas alleine zu kochen – kein Schnitzel und geschweige zu reden von einer Torte!). Bis auf das Marzipan für die Dekoration hatte ich dann auch wirklich alles bekommen und stand dann mit Antonia in der Küche – bereit für unser Experiment. Vorerst schien einmal fast alles gut zu laufen, abgesehen davon, dass das mit dem Eiertrennen nicht so ganz hinhaute und wir recht kreativ daran gingen, die zum Eiklar gefallenen Dottertropfen wieder rauszufiseln. Es klappte dann aber doch, den Schnee zu mixen, mit dem Rest der Teigzubereitung gab es auch keine Probleme mehr.
Als es dann aber dazu kam, den Teig in die Form zu gießen, schauten wir mal ein bisschen blöd: die Form war nämlich viel zu groß und der Teig bedeckte den Boden nicht einmal 2 Finger dick. Ein wenig betreten und auf das Schlimmste gefasst stellten wir die Backform mal in den Ofen, in der Hoffnung, dass der Teig vielleicht doch noch ein bisschen aufgehen würde. Und dann verzogen wir uns auf unsere Zimmer. Hätte mich Antonia nicht im Skype angeschrieben und nach dem Kuchen gefragt, hätte ich ihn vermutlich eh wieder drin vergessen. Der gesamte 7. Stock roch zwar schon nach Kuchen, verbrannt war er aber Gott sei Dank noch nicht. Zum Prüfen, ob er schon durchwar, hatte ich natürlich kein Holzsteckerl dabei... stattdessen nahm ich einen Bleistift her (sorgte im Nachhinein noch für Erheiterung, weil das Loch natürlich dementsprechend groß war dann und ich gefragt wurde, ob ich denn versucht hätte, da was „rauszusessen“). Also noch mal für 10 Minuten rein ins Rohr. Der Kuchen war wirklich noch aufgegangen. Sehr zu meiner Freude. Weniger zu meiner Freude war allerdings die Form, die er angenommen hatte, die Form war nämlich leicht gekippt, weil sie nicht ganz gerade in unser verdrecktes Backrohr gepasst hatte, und deswegen war der Kuchen auf der einen Seite ca. doppelt so hoch wie auf der anderen. Das war, als ich mich entgültig entschloss, dieses Missgeschick durch Dekoration wettzumachen.
Zusammen mit Antonia glasierten wir unsere Schöpfung mit Schokolade, woraufhin es – bis auf die Schieflage – schon ziemlich nach Sachertorte aussah. Und ich machte mich noch einmal auf den Weg zu den Supermärkten, von denen es in unserer Vassilissis Olgas Straße ja genug gibt – auf der Suche nach Marzipan. Wurde aber einigermaßen enttäuscht. Rittersport-Marzipanschokolade in jedem Geschäft, Marzipanrohmasse konnte ich aber nicht finden (auch nicht, wenn ich die Angestellten gefragt habe – ja, ich habe gefragt!!! ;-) ). Immerhin bekam ich Erdbeeren... Experimentell veranlagt kaufte ich schließlich doch eine Tafel Rittersport und machte mich zurück im Heim daran, die Schoko Außenrum runterzukletzeln und das Marzipan herauszubekommen. Die Masse war allerdings ziemlich grob, sodass es mich beim Rosenformen gescheit herfeigelte (vermutlich wieder ein Wort, über das sich meine Deutschen Leser/innen amüsieren). Mit 4 Rosen und 2 Erdbeeren verziert sah dann auch die Schieflage nicht mehr so schlimm aus.

Die Gerichte, die an diesem Abend auf den Tisch kamen, waren echt großartig! Trotz der vorläufigen Frustration, hatten eigentlich alle toll was hinbekommen!!! Deutscher Kartoffelsalat (das Kochen der Kartoffel in unserer Küche war auch zu einer Monsteraufgabe mutiert), italienische Pasta, türkisches Omelett, viele Brote mit Aufstrichen (estisch), tschechisches (slovakisches) Bier, finnische Pancakes,...
Die Sachertorte wurde zur Geburtstagstorte und von Marian angeschnitten. Ich hatte. allerdings inzwischen keinen Hunger mehr (zu viel Schoko gerochen) und legte ein Stück zur Seite).Da am nächsten Tag wieder Sprachkurs anstand, war ich mal ausnahmsweise nicht bei denen dabei, die am längsten blieben... J

Keine Kommentare: