Montag, 24. März 2008

Unösterliche Ostern in Αμυνταιον

Nein, Ostern gabs am Wochenende hier nicht. Das griechische Osterfest findet ja erst in 4 Wochen – Ende April – statt.
Gemeinsam mit Nastya und Dominika fuhr ich nach Amyntaion – Richtung Westen und Albanien. Den Namen kann ich mir übrigens noch immer nicht merken – hab ihn wieder am Zugticket nachschaun müssen ;-). Auf der Zughinfahrt (das Romeo & Julia Reclambüchlein blieb unberührt in meiner Tasche) schlief ich recht gut, die Fahrt dauerte ja doch über zwei Stunden. Und – es ist bereits eine Art Brauch geworden – galt unser erster Besuch einer Souvlakibude. Ein Gyropita eingeworfen und weiter geht’s mit einem Frappee. Ich weiß ja, dass ich Kaffee nicht vertrage, aber glauben kann (oder will) ich es ja trotzdem nie. Ich rechnete mal damit, dass ich mich ja jetzt dann eh die nächsten Stunden auf einem Spaziergang auslaufen konnte. Einige Osteranrufe und Kilometer später gelangten wir an den See, der unser Ziel gewesen war.
Erinnerte mich stark an den Wallersee, da er von einem Schilfgürtel umgeben war und einige Blesshühner darauf herumdümpelten. Ein Vater war mit seinem Sohn zum Drachensteigen ans Ufer gekommen und wir legten uns ins Gras und sagen eine Weile zu. Das Ufer wurde schließlich zum Ausflugsziel, zwei weitere Familien kamen dazu. Ein Bootswrack lag am Ufer. Wir gingen weiter in ein kleines Dorf, das an den Hügel geschmiegt war. Dort versuchten zwei ältere Männer, die auf der Straße rumstanden, eine Herde Ziegen mit komischen Lauten und Pfeifen entweder vom Dorf weg in die Hügel zu jagen, oder vom Hügel runter ins Dorf zu jagen. So ganz kapierten wir das nicht. Die Ziegen aber auch nicht – die blieben unberührt stehen. Später erst sahen wir, dass sie wohl doch die Ziegen den Hügel runter locken wollten. So ganz einfach nur von der Straße aus war das allerdings nicht gelungen. Einer hatte sich doch auf den Hügel raufbequemen müssen.
Die Häuser im Dorf waren winzig. Ein komisches Bild und irgendwie passten sie auch nicht zu den doch recht bonzigen Autos, mit denen die Leute herumfuhren, gerade zumal man sich hier doch recht eindeutig mit Land- und Viehwirtschaft auseinanderzusetzen schien. Wir drehten um und gingen dem See entlang weiter. Zwei weitere Bootswracks am Ufer.
Ein Pickup hielt neben uns und wir wurden gefragt, ob wir denn nach Albanien gehen wollen. Wir schüttelten einfach den Kopf und unterstützten es durch ein „Ochi, ochi!“ – weil ja das Kopfschütteln auch für Irritierung sorgen kann. Irritiert waren wir auf jeden Fall ebenso: Waren wir schon so nahe an der albanischen Grenze??? Das konnte doch nicht sein, ich hatte mir den Ort doch noch zuvor auf der Karte angesehen und das mussten doch noch mindestens 30 km sein! Trotzdem schielten wir schon insgeheim nach Zeichen, die uns eine eventuelle Grenze verraten könnten.


Bild: Vermeintlich am Weg nach Albanien.



Im Schatten des Hügels wurde es langsam frisch und eine Art (illegale) Müllkippe erregte nun auch nicht mehr unbedingt unser Wohlwollen, weswegen wir dann umdrehten. Die Strecke, die wir zurückgelegt hatten, war nun ohnehin schon beachtlich! Zum Maulen „Wie weit ist es noch?“ sind wir ja schon zu alt. Trotzdem fielen beizeiten wieder Anmerkungen – wenn auch nur scherzhaft – über erneutes Autostoppen, zumal es hier sooo viele Pickups gab für die ich ja eine besondere Vorliebe habe J!
Wieder in Amyntaion hatten wir noch eine Stunde bis unser Zug zurück ging. Und so machten wir uns wieder (ganz griechisch) auf in ein Kaffee, diesmal um Heiße Schokolade zu bestellen. Wir saßen da, müde und die Füße taten ein bisschen weh - und irgendwann bemerkten wir, dass die Uhr im Kaffee falsch ging. Noch 10 Minuten bis zur Abfahrt des Zuges – und wir waren im Stadtzentrum und mussten noch zum Bahnhof laufen! Und tatsächlich kam dann am Weg dahin der Zug und wir liefen und liefen... Kauften unsere Tickets und stiegen ein. Und der Zug blieb noch eine ganze Weile stehen! So eilig, aus dieser Station auszufahren, hatte er es wohl dann doch nicht! Mit den Zügen hier ist das nämlich so ne Sache: Oft gehen die überpünktlich, und oft viiiiel zu spät. Nur woran man gerade kommt – das weiß man nie so genau ;-)!

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