Donnerstag, 6. März 2008

Fasching Aristotele Square

Nachdem wir am Nachmittag unsere Zugtickets nach Athen gekauft hatten, waren wir recht erleichtert – auch wenn es nicht ganz so geklappt hatte, wie wir es uns vorgestellt hatten, weil der Zug den wir eigentlich für unsere Rückfahrt nach Thessaloniki haben wollten, schon ausgebucht war.
Am Donnerstag abend – so wurde uns gesagt – sollte etwas los sein bezüglich des Karnevals, auf dem Aristotelesplatz. Da ja aber unser Trip nach Athen direkt bevorstand waren wir uns anfänglich noch gar nicht so sicher, ob wir überhaupt hingehen sollten, entschieden uns aber doch dafür, mit dem gleichen Argument wie immer, nämlich eh wieder früh heimgehen zu können.
Was da im Gange war, war anscheinend eine Art „Fleischfest“, gegen Ende des Faschings. Überall am Aristoteleplatz waren kleine Stände, die Fleischsachen verkauften. Außerdem war nahe des Meeres eine Bühne aufgebaut und viiiiele Leute liefen verkleidet durch die Gegend. Anna, unsere Finnin, war plötzlich ganz darauf versessen, eine Perücke zu kaufen. Tatsächlich fanden wir auch einen Faschingsartikelladen am Aristotelesplatz und verbrachten dann so einige Zeit in dem Gewühl darin, für Anna eine Perücke zu finden.
Durch Zufall traf Karl zu uns, dann Marian und noch einige andere Erasmuskollegen und bald hatte sich eine Gruppe von Erasmusstudenten zusammengefunden, die die einzigen waren, die (dämlich) vor der Bühne rumtanzten. Irgendein Vollkoffer (vermutlich also eh wieder Miguel) kam auf die Idee, dass die komischen Dosen für Schaumspray extra witzig sind und bald klebte der ekelige Schaum in den Haaren, am Gewand usw... Ich revanchierte mich mit Glitzerspray.
Wieder einmal brachte das ominöse „Gemeinschaftsgefühl“ uns dazu, im Kreis zu tanzen, was die Griechen zuerst mal nur groß schauen ließ, dann amüsierte und schließlich sogar ein paar sich zu uns gesellten. Der Höhepunkt dabei war, dass immer einer der Burschen in die Mitte des Kreises geschoben wurde und der dann drinnen was Besonderes aufführen sollte. Was zu einigen wirklich großartigen Tanzeinlagen führte, bis Miguel hineingeschickt wurde und eine Bierdose erst schüttelte, dann öffnete und in die Runde sprühte und mit dem Lied löste sich auch die Tanzrunde wieder auf.
Um halb Zwölf Uhr machte ich mich auf den Heimweg. Immerhin mussten wir gegen fünf Uhr in der Früh schon wieder aufstehen und ich hatte keine besondere Lust, voll fertig zum Bahnhof und nach Athen zu krein. Zu Fuß machte ich mich wieder alleine auf den Rückweg, während die meisten Leute gerade mal dabei waren, in die Stadt zu kommen. Einmal wechselte ich die Straße, weil ein laufender, mit Schildern versehener Polizeitrupp auf dem Vormarsch war und ich ein Zusammentreffen – welcher Art auch immer – verhindern wollte. Als ich schon am Anfang der Vassilissis Olgas Street war, bekam ich natürlich wieder Hunger und nutzte einen der kleinen Läden, in denen man sich Kleinigkeiten wie Pizzastücke oder Tiropita kaufen kann. Im Übrigen etwas, was mir in Österreich sicher wieder abgehen wird! Jederzeit jederorts auch in der Nacht was essen zu können ist schon angenehm J. Bei uns gibt’s da ja nur eine kleine Auswahl an Kebap- oder Würstelbuden.

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